Florian Stalder präsentiert stolz sein Eigenbau-Trike, für das er einen Preis gewonnen hat. / Bild: Zora Stifel (zsl)
Escholzmatt: Florian Stalder baute aus einem alten Aebi-Motormäher und einem Yamaha-Töff ein Trike. Für diese Arbeit wurde er vom Rotary Club Entlebuch ausgezeichnet.
Aus zwei wird eins – so lautet der Untertitel der Abschlussarbeit des ehemaligen Neuntklässlers Florian Stalder. Er entschied sich, aus alten Maschinen ein Trike entstehen zu lassen. «Ich kam auf die Idee, da wir noch den Mäher und den Töff zuhause hatten, die niemand mehr brauchte.» Er begann daraufhin Anfang Februar mit der Planung des Budgets und schon bald auch mit der Umsetzung. Bis auf ein paar wenige Tipps seines Vaters und Hilfe bei kleineren Arbeitsschritten entwarf und baute der 16-Jährige das Fahrzeug allein. Er nahm Teile wie den Motor des Mähers, das Vorderteil des Töffs und den Sitz aus den alten Maschinen, konstruierte den Rahmen neu und ersetzte die Räder.
Aneignen neuer Fertigkeiten
«Ich bin immer etwas am Basteln und Schrauben», erzählt Florian Stalder. Deshalb hat er eine Ahnung von Maschinen und deren Funktionen. Jedoch musste er auch einiges neu erlernen, um das Trike so bauen zu können, wie es nun aussieht. Die grösste Schwierigkeit sei die Elektrik gewesen. Da am Fahrzeug die ganze Lichtpalette eingebaut ist, musste er mit Wechselstrom und Gleichstrom und deren Verbindung mit Batterien arbeiten. «Das hat meinen Kopf extrem ‹zerlesen›», meint er. Ausserdem hat er sich die Fertigkeit des Lackierens mit Hilfe von Videos eines Youtubers beigebracht.
Aufwand wurde belohnt
Die 250 Arbeitsstunden plus die Vorbereitungszeit, Informationsbeschaffung und das Verfassen des schriftlichen Teils haben sich ausgezahlt. Florian Stalder konnte als einer von drei Schülerinnen und Schülern der Oberstufe Escholzmatt sein Projekt an der «Preisverleihung für besondere Projektarbeiten» des Rotary Clubs Entlebuch ausstellen und gewann damit den dritten Preis. Er wurde von der Jury vor allem für sein gut umgesetztes Projekt und seine sehr technische und ausführliche Dokumentation gelobt.
Nicht für lange Distanzen
Obwohl das Trike mit allem ausgestattet ist, um auf der Strasse fahren zu können, ist dies nicht erlaubt. Das Problem liegt am Eigenbau des Rahmens und an der Zusammensetzung aus verschiedenen Fahrzeugen. Es wäre möglich, eine Bewilligung zu erhalten, damit das Trike auf der Strasse zugelassen wäre. Jedoch sei dies sehr aufwendig sowie auch teuer, weiss Florian Stalder. Er beginnt Anfang August eine Berufslehre als Landmaschinenmechaniker in Hasle (LU). Für diese Strecke nimmt er lieber sein Töffli. Mit einer Geschwindigkeit von 12 km/h, welche das Trike fährt, hätte er sowieso etwas lange.