«Ich setze meine Ziele immer hoch an»

«Ich setze meine Ziele immer hoch an»
Für Janis (links) und Loris Freidig ist Linden das Heimrennen. / Bild: Martin Burri (mbu)
Motocross: In Linden fand am Wochenende das alljährliche Motocross statt. Am Samstag konnten alle Klassen starten, die Rennen vom Sonntag wurden wetterbedingt abgesagt.

Linden ist im Kreis der Motorrad-Fangemeinde in erster Linie wegen Motorrad-Weltmeister Tom Lüthi bekannt. Doch auch die alljährlichen Motocross-Rennen, organisiert durch das einheimische Motorrad Racing Team (MRTL), bringen Linden in die Medien. Einmal mehr aber hatte die bernische Gemeinde nicht das nötige Wetterglück. Nachdem die Rennen am Samstag noch planmässig durchgeführt werden konnten, sorgte das Regenwetter am Sonntag für eine Absage sämtlicher Rennläufe. «Es gab einfach zu viel Wasser», begründet MRTL-Präsident Rolf Steiner die Absage der Sonntagsrennen.


«Fahre gerne in Linden»

Betroffen war auch Loris Freidig aus Sumiswald. Für den heute in Thörigen wohnhaften Emmentaler zählt Linden zu seinen liebsten Strecken. «Ich fahre immer gerne in Linden, ist ja auch mein Heimrennen. Mein Ziel hier war ein Podestplatz», erklärt der 26-Jährige. Noch während des Gesprächs mit Loris und Janis Freidig kam am Samstagnachmittag per Na-tel die Meldung über die Absage aller Rennen am Sonntag. «Mit dem muss man Leben», kommentiert Loris Freidig diese Meldung. «Jetzt gibt es einen freien Sonntag», scherzt er. Ist die Absage nebst der Schonung der Landschaft nicht auch ein Entscheid zum Schutz der Fahrer? «Nein», entgegnet Loris Freidig, «wenn die Strecke durch den Regen schlammig ist und die Furchen tief sind, ist das Verletzungsrisiko eher tiefer. Es wird weniger schnell gefahren und ein Sturz ist somit meist weniger dramatisch.»


Gesamtsieg in der Königsdisziplin

Nachdem Loris Freidig die Saison 2023 wegen eines Kreuzbandrisses abbrechen musste, legte der Emmentaler die Messlatte für die Saison 2024 mit dem Gesamtsieg in der MX Masters-Klasse, der Königsklasse im nationalen Motocross-Sport, hoch. «Dank guten Ärzten und optimaler Reha ist mein Knie wieder vollständig intakt», erklärt Loris Freidig. «Ich setze meine Ziele immer hoch an und bisher ist die Saison für mich sehr gut gelaufen», analysiert Freidig. Vor Linden weist der gebürtige Sumiswalder auf seinen Verfolger Nicolas Bender aus Martigny 30 Punkte Reserve aus. Unerreichbar ist wahrscheinlich der Führende dieses Klassements, Arnaud Tonus aus Genf. Der 33-jährige routinierte ehemalige Fahrer der Motocross-WM bleibt für Freidig in dieser Saison wohl uneinholbar. «Für mich wäre der 2. Rang durchaus auch ein grosser Erfolg», erklärt Freidig. Doch diesen gelte es jetzt in den letzten beiden Rennläufen im baselländischen Roggenburg zu verteidigen, blickt der 26-Jährige nach vorne.

Bedeutend näher als das Finale der Klasse MX Master Mitte September ist der WM-Start in Frauenfeld am Wochenende. Hier steht Loris Freidig im gleichen Starterfeld wie der Schweizer Profi-Motocrossfahrer Jeremy Seewer. «Ein Ziel für mich sind irgendwann auch WM-Punkte», sagt Loris Freidig abschliessend. Und für die Saison 2025 liegt seine Messlatte erneut auf der Höhe des Gesamtsieges in der Königsklasse der nationalen Motocross-Wertung.


Janis Freidig national am Start

Einer aus der Freidig Familie durfte in Linden eine Premiere feiern: Nach seinen bisherigen Rennen in der Klasse Regio startete der 19-jährige Janis erstmals in der Klasse National. «Ich war überrascht, dass das Zeit­training mit Rang 5 so gut lief», sagt der jüngere Bruder von Loris. Im ersten Lauf am Samstag kurz nach 14.00 Uhr erreichte der Landschaftsgärtner in Ausbildung sogleich einen sehr guten 8. Rang. Im 2. Lauf ging es gar noch schneller. Hier klassierte sich der Sumiswalder auf dem 6. Rang.

Die Zukunft sieht Janis Freidig aber eher im Enduro-Sport. Hier war ja auch Vater Heinz Freidig über Jahre erfolgreich. «Ich sehe mich später eher in dieser Sportart. Doch vorerst möchte ich einmal eine ganze Motocross-Saison in der Klasse National Open bestreiten», umschreibt Janis Freidig seine sportliche Zukunft. Unterstützt werden Loris und Janis Freidig an ihren Rennen seit Jahren von Vater Heinz als Mechaniker sowie von Mutter Eveline.

22.08.2024 :: Martin Burri (mbu)