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Es ist wieder Chilbi-Zeit

In diesen Wochen wird vielerorts Chilbi gefeiert. Da und dort ist das einfach ein feuchtfröhliches Fest, wo es lustig zu und her geht und verschiedene Unter­haltungen geboten werden. An einigen Orten wird deutlich, woher die Chilbi kommt: Sie ist das Kirchweihfest – von da leitet sich das Wort «Chilbi» ab – und wird entsprechend mit einem Gottesdienst gefeiert. Dem darf dann gerne ein schönes Fest ausserhalb der Kirche folgen. Schon immer haben Menschen besondere Örtlichkeiten für die Götter reserviert. Das waren oft Berggipfel, Hügel, Orte mit mächtigen Bäumen: Kraftorte, wie man sie heute neu versteht. Dort hat man die Götter verehrt und ihnen Altäre errichtet. Bei den Christen galten die Gräber der Märtyrerinnen und Märtyrer als erste heilige Orte; über diesen wurden Gebäude errichtet, um sie zu schützen und für Besucher – Wallfahrerinnen – einzurichten, sehr früh schon bei den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus in Rom. Später wurden an besonderen Stellen Kirchen und Kapellen errichtet, teils an alten Kultorten, nicht nur in Dörfern und Städten, wo sich die Gläubigen zu Gebet und Gottesdienst trafen. Kirchen und Kapellen wurden und werden geweiht, um sie der alltäglichen Nutzung zu entziehen und für Gott zu reservieren. Sie sind Gottes Haus, wie es beispielsweise in der Pfarrkirche Sörenberg gut sichtbar im Chorbogen geschrieben steht, und dienen keinem anderen Zweck als die Nähe Gottes zu spüren und zu feiern. Das bedeutet es, wenn eine Kirche oder Kapelle geweiht ist, und das wird an der Chilbi gefeiert. Im Fest danken die Menschen Gott, der sich mitten in ihrem Leben zeigt als Gott des Lebens. Es ist natürlich ein Luxus, Gott ein so kostbares Haus zu weihen. Dies ist ein sichtbares Zeichen dafür, wie kostbar der Glaube den Menschen ist. Dass sich Gott den Menschen zugewandt und ihnen Leben in Fülle verheissen hat, ist durch kein Geld der Welt aufzuwiegen.

29.08.2024 :: Urs Corradini