Die Badi braucht eine Auffrischung

Die Badi braucht eine Auffrischung
Die heutige Anlage des Schwimmbads in Schüpfheim wurde 1991 neu gebaut. / Bild: Beat Brechbühl
Schüpfheim: Das Freibad muss nach gut 30 Jahren saniert werden. Der Umbau soll im Herbst 2026 beginnen und die sanierte Badi im Sommer 2027 ihren Betrieb aufnehmen.

«Unsere Badi ist zwar nach wie vor funktionstüchtig und betriebssicher. Einrichtungen und Wasserqualität wer­den periodischen Prüfungen unterzogen», betont Gemeinde-Geschäftsführer Lukas Meyer. Es sei jedoch so, dass für eine zeitgemässe Infrastruktur Anpassungen nötig werden. «Damit wollten wir nicht länger zuwarten und im schlimmsten Fall in den nächsten Jahren den Entzug der Betriebsbewilligung riskieren.»


Das erste Freibad der Region

Eingeweiht wurde das Schwimmbad in Schüpfheim 1963 als einziges Freibad in der Talschaft Entlebuch. 1991 wurde die heutige Anlage neu gebaut. Reto Zemp, Gemeinderat und Vorsteher des Ressorts Bildung, Jugend und Sport präzisiert: «Was die Sanierung jetzt nötig macht, ist in erster Linie die veraltete Technik. Gewisse Ersatzteile wie zum Beispiel Pumpen sind nicht mehr erhältlich. Zudem sind die gesetzlichen Vorschriften inzwischen strenger geworden und die Ansprüche der Badegäste steigen.»

Die Badi wird von der Schwimmbad-Genossenschaft Schüpfheim betrieben, die Finanzierung liegt aber zu 100 Prozent bei der Gemeinde. Daher wird am Ende die Stimmbevölkerung an der Urne über das Projekt abstimmen, weil die 2-Millionen-Grenze für Sonderkredite mit Sicherheit überschritten wird.

Gemäss heutigem Stand wird man die betonierten Pools durch Chromstahlbecken ersetzen; sie besitzen eine glatte Oberfläche, die es Keimen, Legionellen, Bakterien, Pilzen und Viren erschwert, sich lokal auszubreiten. «Die WC- und Duschanlagen sind in die Jahre gekommen, die Garderoben ebenfalls, die Küche des Restaurants Sommergarten braucht neue Kühl­elemente und weitere Infrastruktur», so Reto Zemp. Insgesamt solle ein Mehrwert geschaffen und die Attraktivität der Badi gesteigert werden.


Der Zeitplan verzögert sich

Das Projekt wurde mit der Einsetzung einer neunköpfigen Planungskommission bereits im Jahr 2023 lanciert. Im Mai 2024 präsentierte sie ihr Vorprojekt dem Gemeinderat Schüpfheim. Nachdem sich dieser ausführlich dazu geäussert hat, wird nun im Herbst mit der Detailplanung des Sanierungsprojekts begonnen werden. Diese wird dann auch die definitiven Baukosten aufzeigen.

Feststeht, dass am 17. März 2025 öffentlich über das Projekt orientiert wird, bevor die Stimmbürger auf den 30. März zu einem ausserordentlichen Urnengang zwecks Genehmigung des Sonderkredits eingeladen werden. Sodann wird eine Baukommission eingesetzt. Die Bauarbeiten erfolgen ab dem Herbst 2026, so dass die sanierte Anlage auf die Sommersaison 2027 für die Badefreudigen wieder bereitstehen soll. «Die ursprüngliche Terminplanung hatte die Neueröffnung ein Jahr früher vorgesehen. Die ersten Planungsschritte zeigten aber, dass dieser Fahrplan zu ambitioniert war. Unter anderem ist die eingeschränkte Verfügbarkeit der wenigen spezialisierten Unternehmen und gewisser Materialien daran schuld», stellen Meyer und Zemp fest. «Dadurch gewinnen wir andererseits mehr Handlungsspielraum.»

12.09.2024 :: Ruedi Emmenegger (ers)