Seit Anfang Saison ist Benjamin Abplanalp der Chef an der Skorps-Bande. / Bild: Janine Sahli
Unihockey: Der Cup-Halbfinal vom Samstag läutet die entscheidende Phase der Saison ein. Skorps-Trainer Benjamin Abplanalp erklärt, wie es mit dem ersten Titel klappen soll.
Benjamin Abplanalp, am Samstag empfangen Sie mit Skorpion Emmental im Cup-Halbfinal Piranha Chur. Was für ein Spiel erwarten Sie?
Ein intensives, ausgeglichenes Duell. Die beiden Teams kennen sich gut, es wird also keine Überraschungen geben. Entscheidend werden die Tagesform und unser Offensivspiel sein.
Nur einen Tag später steht in der Meisterschaft der Spitzenkampf gegen die Kloten-Dietlikon Jets an. Bei welchem Spiel liegt der Fokus?
Selbstverständlich bereite ich mich als Trainer auf beide Spiele gut vor. Aber für das Team liegt der Fokus auf dem Cup-Halbfinal. Für diesen haben auch die Vorbereitungen etwas früher als üblich begonnen.
Wenn das Jahr mit zwei solchen Highlights beginnt, wie sah das Training über die Feiertage aus?
Es ist eine Gratwanderung. Es ist wichtig, etwas Pause zu haben und den Kopf auszulüften. Trotzdem brauchte es ausreichend Einheiten. Wir boten deshalb zusätzlich zu den Teamtrainings freiwillige Einheiten an und die Spielerinnen haben noch individuell trainiert.
Sie waren zuvor Trainer von Berner Oberland und sind seit Sommer bei Skorpion Emmental. Wie haben Sie die ersten Monate erlebt?
Ich wurde sehr gut aufgenommen, die Arbeit macht Spass. Man merkt, dass die Skorps ein Spitzenteam sind. Die Leistungsbereitschaft im Team und im Verein ist hoch. Und auch die Ungeduld ist spürbar. Alle wollen den ersten Titel gewinnen. Ich als Trainer muss aber den Prozess über eine ganze Saison betrachten.
Wie zufrieden sind Sie denn mit der Entwicklung des Teams?
Grundsätzlich bin ich zufrieden. Das Defensivkonzept hat schnell funktioniert und wir kassieren wenig Tore. Das war wichtig, weil es dem Team Vertrauen gibt. Die offensiven Spielideen zu verinnerlichen, braucht wesentlich mehr Zeit. Daran haben wir viel gearbeitet.
Was braucht es konkret, damit das Team dauerhaft mehr Tore erzielt?
Zu Beginn der Saison lag es eher an der Struktur im Spiel, die nicht optimal war. Mittlerweile ist das Thema, die vielen Chancen auch wirklich in Tore umzumünzen. Jetzt ist die Zeit der Ausreden vorbei, ab jetzt muss es funktionieren.
In den vergangenen Jahren standen oftmals nur die Jets zwischen den Skorps und einem grossen Titel. Wie wichtig ist das Spiel vom Sonntag vor diesem Hintergrund?
Wir haben sie im Herbst nach Penaltyschiessen geschlagen und dabei eine wirklich gute Leistung gezeigt. Das war wichtig und hat den Spielerinnen Vertrauen gegeben. Das gilt zwar auch für Sonntag, allerdings ist dieses Spiel noch nicht entscheidend.
Was braucht es, damit Skorpion Emmental Ende Saison mit einem Pokal dasteht?
Es ist nun mal so, dass man im Unihockey am Ende der Saison ein Einzelspiel gewinnen muss, entweder den Cup- oder den Superfinal. Es gilt also, am Tag X auf den Punkt bereit zu sein. Damit es klappt, müssen wir unser druckvolles Spiel beibehalten und weiterentwickeln. Ausserdem werden wir noch mehr Zeit in die Special Teams investieren und weiterhin im mentalen Bereich arbeiten.
Vor zwei Jahren standen Sie mit Beo bereits in einem Cupfinal. Hilft diese Erfahrung für die Vorbereitung auf grosse Spiele?
Finalerfahrung hilft auf jeden Fall, den Spielerinnen genauso wie mir. Diese Spiele haben einen grossen Reiz. Es macht Spass, vor so vielen Leuten zu spielen. Und ausserdem wäre der Cupfinal im Wankdorf für mich ein Heimspiel, denn ich wohne in unmittelbarer Nähe. Und natürlich sind wir froh, am Samstag gegen Chur vor Heimpublikum zu spielen.
Auf Unterstützung können Sie also zählen. Können Sie auch kadermässig aus dem Vollen schöpfen?
Leider gibt es schon schmerzliche Absenzen. Captain Marylin Thomi ist nach wie vor verletzt. Corin Haldemann, die im letzten Cupfinal über-ragend spielte, wurde am Kreuzband operiert und fällt die ganze Saison aus. Auch Marla Siegenthaler ist verletzt, zudem ist Kristýna Lechnerová nach Tschechien zurückgekehrt. Positiv ist, dass wir seit Sommer ein etwas breiteres Kader haben und andere sehr gut in die Bresche springen. Zudem wird Sina Sturzenegger nach dem Rücktritt im Sommer das Comeback geben. Und sie hat bereits so gut trainiert, dass die Möglichkeit besteht, dass sie am Samstag schon auf dem Feld steht.