So soll der Neubau des Wohn- und Pflegezentrum Schüpfheim aussehen. / Bild: zvg
Schüpfheim: Das in die Jahre gekommene Regionale Wohn- und Pflegezentrum Schüpfheim muss ersetzt werden. Die WPZ Schüpfheim AG legt nun den Finanzierungsplan vor.
«Wir haben einen gesetzlichen Versorgungsauftrag und sind verpflichtet die Pflege unserer alten Leute sicherzustellen», erklärte Gemeindepräsident Hanspeter Staub im Gemeindesaal Adler zur Finanzierung des Neubaus. Mit 60 Prozent Aktienanteil ist die Gemeinde Schüpfheim Hauptaktionärin der gemeinnützigen «WPZ Schüpfheim AG».
«Gegenwärtig bieten wir gemäss Betreuungs- und Pflegegesetz gut 100 stationäre Pflegeplätze an», erklärte Verwaltungsratspräsidentin Heidi Ambauen. «Aufgrund der demografischen Entwicklung müssen wir bis 2025 mehr Pflegebetten haben und dabei die Bedürfnisse der Bewohner berücksichtigen und die Anforderungen der Pflegenden erfüllen.
56 Millionen Franken
Vor sechs Jahren wurde die Projektstudie zum Neubau gestartet. Aus einer Machbarkeitsstudie mit überarbeitetem Raumprogramm und anschliessendem Projektwettbewerb ging das Siegerprojekt «Hanna und Herbert» hervor. Das zur Kostensenkung überarbeitete Vorprojekt wurde im Mai 2024 genehmigt. Inklusive Rückbau und Umzug rechnet man nun mit 56 Millionen. «Mit dieser kleineren Variante sind wir sehr zufrieden», bestätigte Architektin und Projektleiterin Barbara Schlauri. Die Redimensionierung habe das Projekt weitergebracht.
«Weil wir bei den Heimkosten keinen Gewinn erzielen dürfen, liegt unsere Eigenmittelfinanzierung bei 30 bis 40 Prozent», hielt Daniel Duss, Präsident der Baukommission, fest. Nach Prüfung verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten entschied man sich für einen Sonderkredit von 28,44 Millionen Franken und zur Absicherung des Fremdkapitals für eine Solidarmitbürgschaft der Aktionärsgemeinden von 23,7 Millionen. Davon sind 7,9 Millionen Franken zinslose nachrangige Aktionärsdarlehen mit einer Laufzeit von 40 Jahren. Schüpfheim muss 4,74 Millionen beitragen, Flühli und Hasle je 3,16 Millionen. Die Finanzierungslücke von 5 bis 6 Millionen Franken solle durch ein Fundraising Dritter gedeckt werden, hiess es am Orientierungsanlass.
«Ohne Bürgschaft kaum machbar»
«Das Kostenbewusstsein aller Beteiligten ist ausserordentlich gross», bestätige Daniel Duss. Und alt Gemeinderat Wendelin Emmenegger betonte: «Wegen ungünstiger Bankkonditionen und höherer Kosten für die WPZ AG ist eine Finanzierung ohne Bürgschaft kaum machbar.» Alle drei Gemeinden haften für Defizite. Gegenwert für die Bürgschaft ist die Anlage selbst.
Zu Reden gab an der Orientierungsversammlung der Rückbau wie auch das Fundraising. Die alten, unbrauchbaren Gebäude entsprechen nicht mehr den Brandschutzvorschriften. Und mit dem ebenfalls durch die Bürgschaft abgedeckten Fundraising solle das fehlende Geld «in das immer wieder vernachlässigte Entlebuch geholt werden». Unterstützung kam von Kaplan Simon Zihlmann. «Unsere Grosseltern haben schon viel für uns getan», sagte er. «Und unsere Gemeinden schaffen das auch. Wir starten und das ist gut».
Ob das Projekt auch bei den Stimmberechtigten durchkommt, wird am 22, September 2024 an der Urne entschieden.