Im Sägemehl haben Fabian Staudenmann wie auch Fabio Hiltbrunner super Leistungen gezeigt. In der Rolle des Festsiegers kann der jüngere von der Routine Staudenmanns profitieren: «Ich werde ihn ein bisschen an die Hand nehmen und dann werden wir richtig feiern.» / Bild: Barbara Loosli (blo)
Schwingen: Fabio Hiltbrunner wird zusammen mit Teamkollege Fabian Staudenmann Festsieger am ESV-Jubiläumsschwingfest. Mit diesem Triumph hat kaum einer gerechnet – schon gar nicht der 19-jährige Hiltbrunner selbst.
Es war das langersehnte Highlight der diesjährigen Schwingsaison. Mit vier Jahren pandemiebedingter Verspätung stand das Jubiläumsschwingfest für 125 Jahre Eidgenössischer Schwingerverband (ESV) nun endlich auf dem Programm. Insgesamt 19´580 Zuschauende fanden in der gewaltigen Arena Platz und wurden Zeugen einer wahren Berner Erfolgsgeschichte.
Wenn gar die Bösen weinen
Als Schwingerkönig Joel Wicki mit dem Rücken ins Sägemehl fiel, gab es für die Berner – allen voran für die Emmentaler – kein Halten mehr. Gejubelt wurde nicht nur auf der Tribüne der angereisten Berner Fans. Am Platzrand hatten sich schon vor dem Gang Verbands- und Teilverbandskollegen von Fabio Hiltbrunner versammelt. Nach dem starken Konter Hiltbrunners auf Wickis versuchten übersprung gehörten Michael Moser, Matthias Aeschbacher, Patrick Schenk oder auch Lars Zaugg zu den ersten Gratulanten. Bei kaum einen der «bösen» Emmentaler blieben die Augen in diesem Moment trocken.
Gratulationstelefonate
Nebst den Klubkollegen konnten auch die anwesenden Familienmitglieder von Fabio Hiltbrunner dessen Triumph kaum fassen. «Wir wussten schon, dass er an einem guten Tag einigermassen mithalten kann. Aber, dass er gleich so obenaus schwingt, hätte niemand erwartet», erzählte Vater Hanspeter Hiltbrunner in einem Interview. Nach dem fulminanten Sieg seines Sohnes wird auch er am Platzrand von zahlreichen Bekannten beglückwünscht und sein Telefon klingelte plötzlich ebenfalls regelmässig.
Gassers hervorragende Leistung
Mit dem Sieg am Jubiläumsschwingfest, einem eidgenössischen Anlass, geht Fabio Hiltbrunner in die Schwing-Geschichtsbücher ein. Zu feiern gab es für die Emmentaler aber noch mehr. Direkt hinter den beiden Siegern, Fabio Hiltbrunner und Fabian Staudenmann, reihte sich Dominik Gasser auf dem zweiten Rang ein. Für ihn endete damit eine anfänglich schwierige Saison nun doch mit einem herausragenden Schlusspunkt. Direkt dahinter dürfen sich unter anderem Michael Moser und Matthias Aeschbacher über den dritten Rang freuen.
Freund und Leid liegen nah
Sicher andere Erwartungen an den Saisonabschluss hatte Schwingerkönig Joel Wicki. Wegen der Niederlage im letzten Gang musste er sich schlussendlich mit Rang 7c begnügen. Obschon der Entlebucher gute Leistungen abrufen konnte, gewichteten am Ende die beiden Gestellten gegen Samuel Giger und Damian Ott zu stark.
Die starke Berner Teamleistung und der breite Kader steigern die Vorfreude noch etwas mehr auf das nächstjährige Highlight, das Eidgenössische 2025 in Mollis. Seit der Machtdemonstration in Appenzell gehört der BKSV wohl wieder mehr zu den Gejagten.