Familientreffen am Schallenberg: Peter Hager mit Tochter Raja, Sohn Nils und Schwiegersohn Sven Bürki. / Bild: Martin Burri (mbu)
Motorrad: Gleich vier Mitglieder der Familie Hager aus Grosshöchstetten steuern ihre Oldtimer-Motorräder an der diesjährigen Schallenberg Classic hinauf zum Gabelspitz.
Am 21. und 22. September findet die Schallenberg Classic zum fünften Mal statt. Rund 330 Fahrerinnen und Fahrer werden die Strecke ab Oberei-Süderen hinauf zum Schallenberg auf ihren Motorrädern und Seitenwagen unter die Räder nehmen. Dazu werden rund 200 Helferinnen und Helfer für die Bereiche Streckenposten, Rennbetrieb, Sicherheit oder Parkdienst benötigt, damit alles planmässig und reibungslos über die Bühne geht. Die Jodlerklubs Honegg, Oberei, der Jodlerklub Siehen Eggiwil, die Pistolenschützen Röthenbach und die Schützengesellschaft Süderen sorgen in den Festwirtschaften an der Strecke für das leibliche Wohl der Besucher.
Die Startflagge wird auch für vier Motorrad-Oldtimer-Liebhaber aus der Familie von Peter Hager aus Grosshöchstetten fallen. Nebst zwei Trainingsfahrten am Samstag sowie einem Besichtigungslauf am Sonntag absolvieren am Sonntag alle Teilnehmer zwei Zeitläufe. Dabei geht es darum, die Zeitdifferenz der beiden Läufe so gering wie möglich zu halten. Dies alles natürlich mit abgeklebtem Tacho und ohne Möglichkeit, die Zeit während der Fahrt selber messen zu können.
Spass steht im Vordergrund
«Anführer» des Hager-Quartetts ist der 63-jährige Peter Hager. Der gelernte Metallbauschlosser war einst auch Seilzieh-Doppelweltmeister mit Zäziwil und bestritt früher zusammen mit Heinz Freidig erfolgreich Endurorennen. 1994 feierte er auch einen Enduro-Vize-SM-Titel. Peter Hager wird am Schallenberg auf einem dänischen Nimbus mit 746 ccm und Jahrgang 1953 am Start sein. «Es freut mich besonders, dass ich in diesem Jahr mit meiner Familie starten kann. Für uns steht aber der Spass im Vordergrund», erklärt der Töff-Fan Peter Hager. Mit der 29-jährigen Raja Bürki-Hager sowie Nils Hager (25) werden nämlich auch seine beiden Kinder mitfahren. Tochter Raja, gelernte Landschaftsgärtnerin und zweifache Mutter, wird eine 350 ccm Motosacoche mit Jahrgang 1928 durch die Kurven hinauf zum Schallenberg steuern. Als Siebtklässlerin sass sie erstmals auf einer Motocrossmaschine und nach ihrer erfolgreich abgeschlossenen Lehre bestritt sie in der Frauenklasse sowie in der Freiburger Meisterschaft zahlreiche Rennen. «Als Mutter geniesse ich jetzt die Zeit mit meiner Familie und deshalb starte ich nur noch sporadisch an Rennanlässen», sagt Raja Bürki-Hager.
Nils Hager, Forstwart und Landwirt in Ausbildung, pilotiert – wie seine Schwester ebenfalls – eine Motosacoche zum Gabelspitz hinauf; und zwar das Modell Jubile mit 500 ccm. Auch der 25-Jährige bestreitet Motocross- und Enduro-Rennen. Früher intensiv, heute tritt er nur noch zu wenigen ausgewählten Rennen an. Erfolgreich war er Mitte August in Linden, wo er in der Klasse Regio im Tagesklassement den zweiten Rang belegte. Nils Hager sass bereits als Sechsjähriger auf einem Motocrosstöff. 2016 und 2018 gewann er in der 250 ccm-Klasse die Freiburger Meisterschaft. «Berufsbegleitend absolviere ich derzeit die Ausbildung zum Landwirt und deshalb sitze ich heute weniger im Sattel meiner Motocrossmaschine», begründet Nils Hager sein aktuell spärliches Engagement im Motocross-Sport.
Viele Arbeitsstunden investiert
Das Hager-Quartett komplettiert Sven Bürki, Schwiegersohn von Peter Hager und Ehemann von Tochter Raja. Der 34-jährige Metallbauschlosser stammt ebenfalls aus der Motocross-Szene und er wird auf einem Motorrad der Marke Ariel HT5 mit 500 ccm und Jahrgang 1958 am Start stehen.
Alle vier Motorräder sind im Besitz von Peter Hager. «Irgendwann werden sie den Kindern gehören», sagt er. Während er die Ariel und die beiden Motosacoche in fahrtüchtigen Zustand erwerben konnte, restaurierte er die hellblaue Nimbus, ein dänisches Produkt, in geschätzten 200 Arbeitsstunden selber.