«Etwas Einmaliges – für den ganzen Club»

«Etwas Einmaliges – für den ganzen Club»
Aemme-Captain Janic Zinniker fehlt im Schweizer Cup gesperrt. Die Vorfreude ist dennoch riesig. / Bild: Stephan Schori (ssr)
Fussball: Am Wochenende musste sich der FC Aemme gegen Breitenrain geschlagen geben. Nun liegt der Fokus voll auf dem Saisonhighlight: Dem Cupspiel gegen Lausanne.

Diesen Samstag ist es so weit: Der FC Aemme empfängt im 1/16-Final des Schweizer Cup den FC Lausanne-Sport aus der Super League. Spiel des Jahres wäre untertrieben – Spiel der Vereinsgeschichte wohl passender. «Als das Los gezogen wurde, kam in der Mannschaft schon Vorfreude, aber auch eine gewisse Nervosität auf», sagt Aemme-Captain Janic Zinniker. Aber: «Unsere Trainer hatten uns rasch klargemacht, dass der Fokus vorerst auf der Meisterschaft liegen muss.» Mit Erfolg: Aemme ist als Aufsteiger mit sechs Punkten aus fünf Spielen solid in die 2-Liga-Saison gestartet. «Ab und zu hätten wir mehr Punkte mitnehmen können», analysiert Zinniker, «insgesamt zeigen wir aber gute Leistungen und konnten uns steigern, vor allem im Spielaufbau.» Auch die Leistung am Wochenende war in Ordnung, obwohl es gegen Leader Breitenrain eine 1:4-Niederlage gab. «Wir hatten beim Stand von 1:2 noch einen Lattenschuss und Chancen auf den Ausgleich», sagt Janic Zinniker. Letztlich sei die Niederlage wegen zwei Gegentreffern in der Nachspielzeit zu hoch ausgefallen. Die Partie dürfte schnell abgehakt sein, denn: «Ab sofort liegt das Augenmerk voll auf dem Cupspiel!»


Der Captain fehlt wegen Gelb-Rot

Der FC Aemme muss am Samstag allerdings ohne seinen Captain auskommen: Janic Zinniker sah in der ersten Cuprunde beim Sieg gegen Haute-Ajoie Gelb-Rot und fehlt gesperrt. «Es schmerzt sehr, aber die Freude für die Jungs überwiegt», hält der 30-Jährige fest. «Wenn man immer dabei war, im Sieg im Berner Cup, in der Meisterschaft und auch in der ersten Runde des Schweizer Cups, dann ist das schon bitter. Aber ich muss dankbar sein, dass wir all das überhaupt erreicht haben.» Ausserdem sei er schon beim letzten grossen Spiel gegen Aarau dabei gewesen. Damals, 2016, erreichte der Vorgängerverein FC Zollbrück gegen den Challenge-League-Vertreter (mit Marco Schällibaum als Trainer) ein respektables 0:5.

Er werde natürlich trotzdem beim Team sein und seine Kollegen so gut wie möglich unterstützen, erklärt Zinniker und fügt lachend an: «Aber motivieren muss man die Jungs nicht mehr gross.»


«Möglichst lange dagegenhalten»

Der FC Lausanne ist siebenfacher Schweizer Meister und neunfacher Cupsieger. Mit welchen Erwartungen und Zielen geht der FC Aemme in die Begegnung? «Wir gehen immer mit dem gleichen Ziel in ein Spiel», erklärt Janic Zinniker. «Wir wollen es gewinnen.» Was die Erwartungen betrifft, da müsse man es schon realistisch betrachten. «Sie spielen fünf Ligen höher als wir. Deshalb nehmen wir uns einfach vor, so lange wie möglich dagegenzuhalten und unsere Stärken auszuspielen.» Den FC Aemme zeichne der grosse Zusammenhalt sowie der Kampfgeist aus. «Was am Ende auf der Anzeige steht, wird man dann sehen», meint der Captain. «Wir werden alles geben für die Leute, die uns immer unterstützen. Es ist sicher auch ein Spiel für die Zuschauer und ein Event für den ganzen Verein.»

Die Trainingswoche vor dem Cup-Knüller sei nicht speziell, erklärt Zinniker. «Wir hatten ein happiges Startprogramm mit einer englischen Woche sowie dem Auswärtsspiel beim Leader. Wir werden deshalb nur zweimal trainieren.» Zumindest am Dienstag sei ein normales Training geplant, ob die Coaches am Donnerstag noch etwas Spezielles vorsehen, würden die Spieler dann sehen.


Grosser Einsatz neben dem Platz

Auch mit nur zwei Trainings steht für die Spieler der ersten Mannschaft eine happige Woche an: Sie packen nämlich beim Auf- und Abbau der Infrastruktur auch mit an. Dazu gehören die Tribüne, Festzelte, Zäune, Baustellenabschrankungen und weiteres. «Viele Spieler nehmen diese Woche extra ein oder zwei Tage frei, um beim Aufbau mitzuhelfen», erklärt Zinniker. «Der Aufwand ist so gross, dass dies alles nicht einfach mal nach Feierabend aufgebaut werden kann.»

Daneben braucht das eigens für das Spiel aufgestellte Organisationskomitee eine Vielzahl an Helfern aus den anderen Teams sowie aus dem Umfeld des Vereins. Janic Zinniker freut sich: «Es ist toll, was hier innert kürzester Zeit nur für dieses Spiel auf die Beine gestellt wird.»

12.09.2024 :: Micha Strohl (msz)