Die SCL Tigers haben derzeit gut lachen - alle vier Heimspiele konnten sie für sich entscheiden. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Viertes Heimspiel, vierter Sieg. Langnau bezwingt Lugano mit 2:1 nach Verlängerung. Im nächsten Spiel können die SCL Tigers einen 17-jährigen Vereinsrekord egalisieren.
Was waren das für furiose erste Langnauer Auftritte in der heimischen Arena. Drei Partien, drei Siege und ein imposantes Torverhältnis von 15:3. Da konnte manch ein Fan sogar über die magere Auswärtsbilanz mit null Punkten und erst drei erzielten Treffern in den ersten drei Spielen in der Fremde hinwegsehen. Vorgestern Dienstag zeigten sich die Tigers gegen Lugano erstmals auch vor heimischem Publikum von der eher harmlosen Seite. Sie gerieten gegen den Leader früh in Rückstand und hatten in der Folge Mühe, Gefahr vor dem Tessiner Tor zu erzeugen.Immerhin: Dank einer erfolgreichen Coach´s Challenge konnte zu Beginn des Mitteldrittels das vermeintliche 0:2 abgewendet werden. Die Video-Coaches oben auf der Tribüne erkannten auf ihren Bildschirmen, dass dem Treffer von Joly ein Handpass vorausgegangen war. Diese Intervention hielt Langnau im Spiel, ebenso wie Goalie Stéphane Charlin. Er konnte über die gesamte Partie gesehen 30 von 31 Abschlüssen parieren. Hinzu kommt: In seinen bisher vier Einsätzen musste er insgesamt erst vier Gegentore hinnehmen. Mit einer Abwehrquote von knapp 97 Prozent ist Charlin weiterhin der statistisch beste Torhüter der Liga.
Paterlini wie Weber vor 17 Jahren?
Die Tigers zündeten vor eigenem Anhang für einmal zwar kein Offensivfeuerwerk und blieben auch im bisher so überzeugenden Powerplay – dem effizientesten der Liga – recht harmlos. Mit diszipliniertem Abwehrverhalten konnten sie dennoch bis am Ende auf Punkte hoffen. Und dank dem dritten Saisontreffer von Flavio Schmutz nach 47 Minuten fiel der Ausgleich tatsächlich noch. In der Verlängerung gelang Topskorer Vili Saarijärvi dann mit einem schönen Direktschuss das entscheidende Tor zum vierten Langnauer Sieg im vierten Heimspiel. Einer, mit historischem Ausmass.
Denn vier Heimsiege zum Saisonauftakt gelangen den Emmentalern seit Einführung der Playoffs (1985 / 86) in der höchsten Liga erst einmal. 2007 konnten unter dem damaligen Trainer Christian Weber gar die ersten fünf Heimpartien gewonnen werden. Somit hat die Mannschaft von Thierry Paterlini am Samstag gegen Biel die Chance, einen alten Vereinsrekord zu egalisieren. Ein würdiger Rahmen in Form eines ausverkauften Stadions für das kleine Berner Derby ist vorprogrammiert.Zuvor geht es jedoch darum, endlich auch auswärts einmal zu reüssieren. Einfach wird die Aufgabe morgen Freitag gegen die Rapperswil-Jona Lakers aber bestimmt nicht. Die St. Galler sind überraschend gut in die Saison gestartet und haben bisher in allen sieben Partien punkten können. Und auch die Statistik macht nur wenig Hoffnung: Von den letzten neun Gastspielen in Rapperswil gingen acht verloren.