Zum Jubiläum wird ein amüsanter Jodel-Krimi aufgeführt

Zum Jubiläum wird ein amüsanter Jodel-Krimi aufgeführt
Auch das Theaterautoren-Duo Sämi Studer (Polizist) und Simon Strebel (3.v.r.) wirkt als Schauspieler mit. / Bild: zvg
Escholzmatt: Das Jodlerchörli Lehn ist seit 50 Jahren bekannt für seine Theater mit integrierten Jodelliedern. Dieses Jahr gelangt der Krimi «Es Fäscht mit 4 To(r)te» zur Aufführung.

Anfang der Siebzigerjahre hatte das damals noch junge Jodlerchörli Lehn die Idee, ein Theater aufzuführen. Innovativ war, dass man die Jodellieder passend ins Theatergeschehen integrierte, anstatt ein Konzert und danach ein Theater einzeln aufzuführen. Dieses Singspiel-Modell ist bis heute erfolgreich und gilt als Markenzeichen des «Chörlis.» Jodel- und Theaterinteressierte werden gleichermassen angesprochen und reisen aus der ganzen Schweiz an. 

Seit 1998 bilden die beiden Vereinsmitglieder Simon Strebel und Sämi Studer ein eingeschworenes und erfolgreiches Theaterautoren-Duo. Entweder bearbeiten sie ein bestehendes Theater, abgestimmt auf das Jodlerchörli Lehn, oder sie schreiben gleich selber ein Stück, was bereits zu mehreren Uraufführungen geführt hat. Die Geschichten entwickeln sie in monatelanger Arbeit gemeinsam. Als Autor wirkt Sämi Studer und für die Umsetzung ist Simon Strebel als Regisseur verantwortlich. «Wir ergänzen uns sehr gut; die Stücke entstehen nicht in einem Ping-Pong, sondern in einem gemeinsamen Prozess», erläutert Simon Strebel. Beide stehen jeweils auch als Schauspieler und Sänger auf der Bühne. «Bei mir ist das Entwickeln, Singen und Spielen eine grosse Leidenschaft», sinniert Sämi Studer, der für jede Probe beinahe eine Stunde lang nach Escholzmatt fahren muss. «Es zeigt meine Verbundenheit mit dem Verein.» Simon Strebel liebt es, zusammen mit Menschen etwas zu gestalten, aus diesen etwas herauszuholen, sie bei ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen und begleiten. Beide führt das Singspiel in eine andere Welt. «Und», ergänzt Sämi Studer, «Singen ist gesund.»


Plötzlich knallen Schüsse

Mittelpunkt des neu geschriebenen Stücks «Es Fäscht mit 4 To(r)te» ist die betagte, aber erfolgreiche Krimiautorin Agi Christen. Diese lebt mit einer Haushälterin und einer Pflegerin in einer grossen, alten Landvilla. Neben den beiden Frauen, die sich rührend um Agi Christen kümmern, ist da auch noch der Totengräber, der Agi ein guter Freund ist.

Um ihren hohen Geburtstag feierlich zu begehen, lädt Agi Christen ihre Liebsten und ihr hoch geschätztes Jodlerchörli zu einem Fest ein. Schnell wird klar, dass die Familienmitglieder bloss in Erwartung eines grossen Erbes erschienen sind. Während das Chörli Lieder vorträgt, liegt sich die Familie in den Haaren. Zudem mieten sich, gegen den Willen der Familie, plötzlich auch noch kuriose und undurchsichtige Gäste in der Villa ein. Die Situation heizt sich immer mehr auf, bis Schüsse knallen und Menschen verschwinden. Der herbeigerufene Dorfpolizist ist durch die Geschehnisse überfordert und es wird Hilfe von aussen nötig.


Verzwickte Geschichte

Das Stück lebt in erster Linie vom Jodlerchörli Lehn. Mit Begeisterung, Erfahrung und viel Engagement haben sich die Sängerinnen und Sänger ihre Rollen in bloss ungefähr fünf Wochen erarbeitet. Die verzwickte Geschichte wird in verschiedenen Zeitebenen auf einer Haupt- und zwei Nebenbühnen gespielt. Erst bei der letzten Sequenz löst sich der komplizierte Krimi auf. Bis dahin darf sich das Publikum über viel Wortwitz freuen, sich über nachbarschaftliche Neckereien amüsieren und lautstark über komische Situationen lachen. Die musikalische Leitung unterliegt wie immer Godi Studer. Neben vertrauten Jodelliedern hat er bekannte Krimimelodien mit dem Chor einstudiert, die dem ganzen Schauspiel einen zusätzlichen Reiz verpassen.

07.11.2024 :: Beatrice Keck (keb)