Im Entlebuch findet viel Kultur statt. Zum Beispiel im Sommer 2024 die Ausstellung «Hommages an George Bühlmann» im Entlebucherhaus. / Bild: zvg
Entlebuch: Kultur in der Region fördern und sichtbarer machen – das wollen die Initianten des Kulturforums. Die neue Plattform soll auch dem Austausch unter Kulturschaffenden dienen.
«Wir haben im Entlebuch ein sehr reiches Kulturleben», sagt Markus Felder, Co-Präsident des Entlebucher Kunstvereins. Es gebe dutzende Vereine, Veranstalter und Personen, die kulturell tätig seien. Aber: Nicht alle ihre Veranstaltungen würden gut besucht. Laut Felder hat dies mehrere Gründe. Manche Anlässe seien zu wenig bekannt, weil sie nicht genug sichtbar beworben werden können. Die Informationen seien zudem stark verzettelt. Manchmal finde auch zu vieles gleichzeitig statt, weil Termine nicht abgeglichen würden und zwischen den Organisatoren wenig Koordination stattfinde. Um unter anderem dies zu ändern, will ein Initiativkomitee rund um den Entlebucher Kunstverein ein Kulturforum gründen. Die Idee ist breit abgestützt: Von den Jugendkulturtagen über das Entlebucherhaus bis zur Bühne Amt Entlebuch sind verschiedenste Vereine dabei. «Wir wollen uns vernetzen, unsere Kräfte bündeln und die Kultur sichtbarer machen», sagt Felder. Das Ziel sei, eine zentrale Geschäftsstelle zu schaffen, die Koordinationsaufgaben übernimmt und auch Beratung anbietet. Die Initianten stellen sich etwa vor, dass die Geschäftsstelle eine gemeinsame Online-Kulturagenda bewirtschaften würde oder Tipps in Bereichen wie Marketing, Sponsoring oder Eventmanagement geben könnte.
Teil der Unesco Biosphäre
Ganz neu ist die Idee nicht. Bereits vor einigen Jahren gab es ähnliche Bestrebungen. «Damals war wohl die Zeit noch nicht reif», meint Markus Felder. Das Vorhaben sei im Sand verlaufen. Das Kulturforum soll bei der Unesco Biosphäre Entlebuch (UBE) angegliedert werden. Bereits in anderen Bereichen, zum Beispiel im Tourismus, in der Bildung, der Landwirtschaft oder im Holzbau, gibt es Foren, die im Auftrag der UBE Koordinationsaufgaben übernehmen. Sie laufen unter dem Label der UBE und werden von ihr auch finanziell unterstützt. «Die Erfahrungen sind positiv und wir sind überzeugt, dass dies auch in der Kultur funktionieren kann», sagt Markus Felder. Die UBE hat dem Kulturforum bereits einen jährlichen Beitrag von 5000 Franken zugesagt, ebenso der Entlebucher Kunstverein sowie die Entlebucher Kulturstiftung. Daneben sieht das Budget vor, eine künftige Geschäftsstelle mit Mitgliederbeiträgen zu finanzieren. «Wichtig ist uns aber, die Vereine nicht zu stark zu belasten», so der Vertreter des Initiativkomitees, «das Geld soll in erster Linie in die Kultur und nicht in die Administration fliessen.» An einer Informationsveranstaltung am nächsten Mittwoch werden nun die nächsten Schritte besprochen. «Alle kulturell Interessierten sind willkommen», so Felder. Die Gründung des Kulturforums ist dann im Frühjahr 2025 geplant.
Neue Kulturangebote
Markus Felder erhofft sich aber nicht nur mehr Koordination und Vernetzung, sondern auch neue Angebote. «Der Austausch ermöglicht, dass Spartenübergreifendes entsteht», ist er überzeugt. Vielleicht werde zum Beispiel eine Kunstausstelllung mit Musik kombiniert, sinniert er. «Es bereichert die Kulturlandschaft, wenn wir uns nicht nur in unseren eigenen Kreisen bewegen.» Auch Brücken zur nächsten Generation von Kulturschaffenden zu schlagen, erachtet der Co-Präsident des Entlebucher Kunstvereins als wichtige Aufgabe des Kulturforums. «Wir etablierten Vereine können zudem viel von den jüngeren Kulturanbietern lernen», sagt Felder.