Offene Türen in der Adventszeit - eingeladen zu Kaffee und Kuchen

Offene Türen in der Adventszeit - eingeladen zu Kaffee und Kuchen
Zu Gast bei der Familie Grogg (Anita links) können die Gäste den Weihnachtsstress einen Moment hinter sich lassen. / Bild: Pascal Lehmann (ple)
Oberburg: «Offene Türen im Advent» heisst eine Aktion der Kirchgemeinde Oberburg. Frei­willige laden zu sich nach Hause ein und bewirten die Gäste, so auch die Familie Grogg.

Bei der Familie Grogg riecht es beim Betreten der Wohnung nach Weihnachten. Der Duft von Tee mit Zimt sowie ein süsser Hauch von frischgebackenem Gebäck versetzt einen direkt in besinnliche Stimmung. Auf dem Tisch, an dem Nachbarn, Freun-de und Bekannte sitzen, stehen Kuchen, Guetzli, Tee und Kaffee – mit flackernden Kerzen wird das festliche Ambiente abgerundet. Es herrscht eine lockere Stimmung, es wird geredet und gelacht. Auch der Familienhund freut sich und begrüsst die ankommenden Gäste mit wedelndem Schwanz. An diesem Tag stehen die Türen der Familie allen offen. Vom 4. bis 22. Dezember laden Freiwillige im Rahmen von «Offene Türen im Advent» zu sich ein, um gemeinsam Zeit zu verbringen. Mit dabei ist ebenfalls die Familie Grogg, die an diesem Nachmittag zu sich einlädt. «Es ist eine schöne Sache und wir freuen uns über jeden Besuch», sagt Anita Grogg, Mutter von drei Kindern. «Besonders weil man sich in den kalten Wintermonaten eher selten sieht, da alle vorwiegend zu Hause bleiben, ist es eine gute Gelegenheit, sich mit Nachbarn und Freunden ungezwungen zu treffen.»


Eine schöne Weihnachtstradition

Viele Leserinnen und Leser werden die bunt geschmückten Adventsfenster kennen. An den dekorierten Fenstern steht eine Zahl, die für den jeweiligen Tag im Monat steht, an dem eingeladen wird. Was angeboten wird, ist den Gastgebern selbst überlassen. In der Weihnachtszeit organisieren viele Gemeinden solche Aktionen. Es gibt verschiedene Arten, aber alle haben etwas gemeinsam – den sozialen Aspekt. «Es ist toll, da kommen bekannte wie auch fremde Menschen zusammen und geniessen die Zeit miteinander», erzählt Barbara Meyer, Kirchgemeinderätin Oberburg und Organisatorin der Aktion. In Oberburg sind es zwar keine Fenster, sondern eine Kerze vor dem Haus symbolisiert die offene Tür. «Wir haben uns für diese Variante entschieden, da wir nicht genügend Anmeldungen hatten, um 24 Fenster zu realisieren», erzählt Barbara Meyer.


Idee entstand bei einer Predigt

Die Kirchgemeinde organisiert das Ganze bereits zum 32. Mal. Die Idee dazu sei bei einer Predigt 1993 entstanden, als der damalige Pfarrer das Thema «Tür» aufgegriffen habe. Seitdem können sich Freiwillige anmelden und in der Adventszeit an einem Nachmittag oder Abend ihre Gastfreundschaft bekunden. Die Türen stehen für alle offen, die kommen wollen. «Weihnachtszeit ist eine schöne, aber auch hektische Zeit. Die offenen Türen sollen das Ganze etwas entspannen – eine kleine Auszeit vom Stress», erzählt Meyer. So auch an diesem Nachmittag bei der Familie Grogg, wo die Gäste sich verwöhnen lassen und für einen Moment den Stress vergessen können. «Mir ist es wichtig, dass es gemütlich ist und sich alle wohlfühlen, um gemeinsam ein paar Stunden in Ruhe und Frieden zu verbringen», berichtet Anita Grogg. Auch Barbara Meyer ist an diesem Nachmittag mit ihrer Tochter zu Besuch und erzählt, dass die Aktion sicher auch im nächsten Jahr wieder lanciert werde: «Wer weiss, vielleicht  schaffen wir es im nächsten Jahr, dass an jedem Tag im Advent eine Tür offen steht.» Viel wichtiger sei aber, dass es wieder zustande komme, sagt Barbara Meyer und nimmt noch den letzten Schluck von ihrem Tee, bevor sie sich bei Anita Grogg bedankt und verabschiedet.

19.12.2024 :: Pascal Lehmann (ple)