Eines der ausgestellten Werke zeigt das rege Treiben auf dem Langnauer Märit. Die Zeichnung stammt von Fred Baumann. / Bild: Karl Johannes Rechsteiner (kjr)
Langnau: Im Dahlia Lenggen sind aktuell Gemälde und Keramiken ausgestellt. Alle wurden im 20. Jahrhundert von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region geschaffen.
Da flattern Möwen, dort lachen Clowns, hier wird «z'Acher» gefahren - die Bilder entstanden in der Fantasie von kreativen Menschen und durch ihre Hände, Pinsel und Stifte. Kunstsammler Hansueli Hofer weiss über jedes Objekt Bescheid, das er für diese Exposition ausgewählt hat. Strohheinzen stehen in der Landschaft, ein Gitarrist musiziert, eine
ältere Frau blinzelt verschmitzt hinter ihrer Brille hervor. Eine Zeichnung taucht ein in den Langnauer Märit, eine Malerei zeigt eine Ecke von Lauperswil.
Sammler lokaler Kunstwerke
25 Bilder und Gemälde sind zurzeit im Parterre des Dahlia Lenggen zu betrachten. Zehn keramische Arbeiten ergänzen die Ausstellung. Sie bilden einen Querschnitt durch die Kunstszene des 20. Jahrhunderts in der Region Langnau und dokumentieren die Sammeltätigkeit von Hansueli Hofer. Schon als junger Mann half er mit bei Kunstausstellungen. Als Flohmarktgänger stiess er hier und da auf ein Werk lokaler Kunstschaffender. Sein Flair für Kunst sprach sich herum und so fand immer mal wieder das eine oder andere Bild den Weg zu ihm. Mit dem 80. Lebensjahr im Blick «möchte ich meine Sammlung abbauen», erklärt der Kunstsammler und freut sich, wenn manches Stück bald anderswo neue Aufmerksamkeit findet.
Ein unverkäufliches Bild
Ein Bild vom Räbloch wurde von Urs-Peter Twellmann geschaffen, dem in Langnau geborenen Bildhauer, bekannt geworden durch Skulpturen, Installationen in der Landschaft. Auch andere bekannte Namen sind vertreten. Etwa der ebenfalls in Langnau geborene Holzschneider, Grafiker und Verleger Gerhard S. Schürch mit einem Druck, der bereits an die Mandalas erinnert, die er später geschaffen hat. Oder da hängen drei Gemälde von Hans Gartmeier, ebenfalls aus Langnau und anfangs des 20. Jahrhunderts geboren. Zu einem Emmentaler Landschaftsbild erzählt Hofer die tragische Geschichte des Malers Ueli Gygax, der 1971 beim Brand seines Ateliers in Seeberg ums Leben kam. Ein einziges Bild ist unverkäuflich. Es ist die besondere Darstellung ei-ner Winternacht von Reto Mettler. Sie erinnert Hansueli Hofer an ein persönliches Erlebnis, als er als Samichlaus unterwegs durch den Schnee zu einem Hof stapfte. Die satten Farben des Gemäldes lassen das Haus in der Kälte leuchten.