500 Spiele in der höchsten Liga bringen viele spannende Geschichten

500 Spiele in der höchsten Liga bringen viele spannende Geschichten
Julian Schmutz wurde vor dem Heimspiel gegen die ZSC Lions von Pascal Müller (Leiter Sport) geehrt. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Letzte Woche bestritt Julian Schmutz gegen Ajoie sein 500. Spiel in der höchsten Schweizer Spielklasse. Im Gespräch blickt er zurück auf besondere Spiele und Anekdoten.

Das erste Spiel...

...sollte ich mit dem SC Bern in einem Heimspiel absolvieren. Ich hatte extra sechs Tickets organisiert, die ganze Familie war im Stadion. Damals konnten aber noch zusätzliche Spieler das Warmup absolvieren. Nach dem Aufwärmen hiess es, dass ich doch nicht spiele und mit den Elite-Junioren trainieren müsse. So kam ich erst eine Woche später in Kloten zum Debut.


Das Beste

Spontan kommen mir die beiden Spiele gegen Kloten im letzten Frühjahr in den Sinn, da lief es jeweils super. Auswärts konnte ich einen Hattrick erzielen, im Heimspiel drei Punkte zur Wende vom 1:4 zum 5:4 beitragen.


Das Stimmungsvollste...

...war ein Playoffspiel mit Biel, in der alten Valascia gegen Ambri. Wir spielten in doppelter Überzahl, das Pub-likum war unglaublich laut und auf-gebracht. Als ich mich einmal in die Schusslinie stellen wollte, bin ich auf einer Münze ausgerutscht. Selbst Stühle flogen auf das Eis.


Das Emotionalste...

...war letzte Saison gegen Lausanne, weil an diesem Tag meine Grossmutter gestorben ist.


Das Kurioseste

Kurios war nicht das Spiel an sich, sondern was mir passiert ist: In der Pause trage ich immer eine Mütze. Einmal, als ich mit Visp gegen Olten spielte, fiel sie in der Drittelspause hinten in die Hose, ohne dass ich es gemerkt habe. Bei einem Gerangel vor dem Tor fiel sie plötzlich raus und lag auf dem Eis.


Das Speziellste

Wir waren mit Biel gegen Bern 0:3 in Rückstand. Dann habe ich mir auch noch die Schulter ausgekugelt. Im ersten Einsatz nach meiner Rückkehr aufs Eis gab ich den Assist zum 3:3. Am Ende siegten wir noch 5:4 nach Penaltyschiessen, dank dem einhändigen Penalty von Toni Rajala.


Das Lustigste...

...war im Nachhinein wohl ein Vorbereitungsspiel mit Visp auswärts gegen La Chaux-de-Fonds. Wir hatten unser Matchwarmup absolviert und mussten dann eine halbe Stunde in der Garderobe warten, weil Chaux-de-Fonds noch seine Spielerpräsentation hatte. Dann spielten wir 20 Minuten. Es war im Stadion aber dermassen neblig, dass es keinen Sinn hatte. Das Spiel wurde abgebrochen, beide Teams schossen noch fünf Penaltys, dann sind wir den ganzen Weg wieder nach Hause gefahren.


Das Denkwürdigste

Besonders in Erinnerung bleibt die Playoff-Serie 2022 mit Davos gegen die Lakers. Wir waren in der Serie 0:3 hinten und sind noch weitergekommen. In Spiel 5 waren wir 0:2 in Rückstand. Die ganze Halle sang schon vom Halbfinale, Rapperswil hatte gar die Chance auf den Empty Netter. Wir haben das Spiel aber mit zwei Toren ohne Torhüter und später die Serie noch gedreht. Ausserdem war es dieses Spiel, bei dem ein Zuschauer von der Tribüne stürzte und vor unserer Garderobe reanimiert werden musste.


Das Nervenaufreibendste

Da gibt es unzählige. Bei einem Spiel während der Corona-Pandemie habe ich in der Garderobe vor Wut durch einen Wäschekorb getreten. Als ich stecken blieb und den Schlittschuh nicht mehr rausbekam, musste ich dennoch lachen.

16.01.2025 :: Micha Strohl (msz)