Die Freude am gemeinsamen Singen steht beim Chor «proCdur» im Vordergrund. / Bild: zvg
Langnau: Der Chor «proCdur» feiert sein 25-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumsprogramm, das die Vielfalt der Musik und die Freude am gemeinsamen Singen zelebriert.
Der Chor wurde im Jahr 2000 gegründet und startete als kleines Ensemble mit zwölf Sängerinnen und Sängern. Seit 2017 leitet Marianne Keel den Chor, der auf fast 30 Mitglieder angewachsen ist. «Man kennt jeden, hat persönlichen Kontakt. Es ist fast etwas familiär, und das finde ich schön», erzählt Keel. Was «proCdur» zusätzlich auszeichne, sei die Vielfalt: Der Chor singe nicht nur viele Stile - von Jazz und Pop über Klassik bis hin zu Volksliedern - sondern setze die Stimmen je nach Stil auch ganz anders ein. So entstünden verschiedene Klangfarben.
Gemeinschaft und Entwicklung
Der Chor will eine lebendige Gemeinschaft sein und die musikalischen Fähigkeiten fördern. «Wir wollen Neues ausprobieren, offen bleiben und uns stetig weiterentwickeln», erklärt Keel. Dabei stünden auch technische Aspekte wie Stimmbildung, Intonation und Artikulation im Fo-kus. Vor allem gehe es aber um Vertrauen in die eigene Stimme und Freude am Gesang. Es sollen Geschichten erzählt und Emotionen geweckt werden; perfekt müsse es nicht sein. Die Atmosphäre in der Gruppe spiele dabei eine zentrale Rolle: «Wenn die Energie im Chor stimmt, können wir gemeinsam Musik machen.» Im Kern stehe die Absicht des Chors, durch Musik Menschen zu verbinden. «Singen ist für viele ein Ausgleich zum stressigen Alltag. Wir möchten, dass unser Publikum berührt wird, die Sorgen vergisst und mit einem Lächeln das Konzert verlässt», sagt Marianne Keel. Besonders freut sie sich, wenn ein neues Stück erarbeitet wird und irgendwann richtig zu klingen beginnt: «Wenn aus vielen einzelnen Stimmen ein grosser Stimmkörper wird, bekomme ich Gänsehaut. Und die strahlenden Gesichter der Sängerinnen und Sänger zu sehen, gibt mir Kraft und macht mich glücklich.»
Eine musikalische Reise
Das diesjährige Programm ist eine musikalische Reise durch verschiedene Kulturen, Sprachen und Genres. Highlights sind ein Jazzstandard, Volkslieder aus dem Osten und ein Sting-Song. Besonders am Herzen liegt Keel «Ciao, Baby, Ciao», ein Lied der Band «Dabu Fantastic», das sie eigens für den Chor in ein vierstimmiges Arrangement gesetzt hat. «Dieses Lied singen wir in ‹Züridütsch›.» Der Inhalt, der Dialekt und die Aussprache hätten im Chor viel zu reden gegeben. «Ich fand es interessant, dass ‹Züridütsch› so viele Diskussionen auslöste wie keine andere Sprache, die wir singen», erzählt Keel mit einem Zwinkern.
Gut für die Psyche
In Zukunft wolle «proCdur» vor allem eins: Noch mehr singen. Und was ist Keels Botschaft an die Leserinnen und Leser? «Jeder kann singen, es braucht Luft und vielleicht etwas Mut, sicher ist, dass Singen gut für die Psyche ist. Auch Summen reicht schon!», meint sie und lächelt.