Zollbrück: Im Rahmen der Delegiertenversammlung der SVP Emmental in Zollbrück fand eine Podiumsdiskussion über die Solarinitiative statt, welche am 9. Februar zur Abstimmung gelangt. Unter der Leitung von Grossrat Alfred Bärtschi debattierten auf der einen Seite die SVP-Grossräte Markus Aebi (Emmental) und Patrick Freudiger (Oberaargau), die gegen die Initiative, aber für den Gegenvorschlag voteten. Ihnen gegenüber standen die Grüne-Grossrätin Anna de Quervain (Emmental) und der SP- Grossrat David Stampfli (Bern), die sich für die Initiative aussprachen. Patrick Freudiger argumentierte, die Hauseigentümer hätten ihre Hausaufgaben gemacht. Kaum ein Sektor habe in den vergangenen Jahren den CO2-Ausstoss im gleichen Umfang reduziert wie sie. Wolle man etwas erreichen, müsse man bei Bestandesbauten weiterhin auf Freiwilligkeit setzen und nicht mit Zwang operieren. Dem hielt Anna de Quervain entgegen, dass die Grünen die Solarinitiative lanciert hätten, damit der Kanton Bern sein Solarpotential endlich ausschöpfe und die Energiewende, zu der die Schweiz deutlich Ja gesagt habe, umgesetzt werden könne. Die Initiative sei gut fürs Klima, stärke die lokale Wirtschaft und sorge für eine sichere und unabhängige Stromversorgung. Ähnlich argumentierte David Stampfli: «Auf den Berner Hausdächern gibt es noch viel Potenzial zur Gewinnung von Sonnenenergie. Nutzen wir diese brachliegenden Flächen zur Produktion von lokalem Solarstrom». Grossrat Markus Aebi fragte sich, was dieses Potenzial bringe, wenn die Nutzungskapazitäten der vorgelagerten Netze überlastet seien und die Energie so gar nicht genutzt werden könne. Zudem könnten gerade Rentnerinnen und Rentner oft keine neuen Hypotheken abschliessen für derartige Investitionen in ihre Liegenschaften. Die Delegierten fassten die Nein-Parole zur Initiative und sprachen sich für den Gegenvorschlag aus.