Ein letztes Mal gegeneinander

Ein letztes Mal gegeneinander
Die Ballsporthalle in Zollbrück ist die Heimstätte von Eggiwil und Schüpbach – und bald von Unihockey Emme. / Bild: zvg
Unihockey: Das UHT Eggiwil und Unihockey Schüpbach dürften sich am Sonntag zum letzten Mal in einem Meisterschaftsspiel gegenüberstehen. Man steht vor der Fusion zu Unihockey Emme.

Seit 1989 duellieren sich die Mannschaften der zwei Vereine UHT Eggiwil und Unihockey Schüpbach immer wieder. Eggiwil, letzte Saison in die 1. Liga abgestiegen, strebte den sofortigen Wiederaufstieg an. Das Unterfangen droht zu scheitern; man ist im Mittelfeld klassiert, noch hinter Schüp­bach. An den Fusionsplänen ändert sich deswegen nichts, wie Stephan Zaugg, Co-Präsident von Unihockey Schüpbach, stellvertretend für beide Vereine versichert. «An der Ver­sammlung vom 20. Februar werden die Mitglieder über die Fusion abstimmen. Wir möchten, dass ab der kommenden Saison alle Stufen unter dem Namen Unihockey Emme in den Farben türkis und anthrazit an der Meisterschaft teilnehmen. Der Sitz ist in Zollbrück.» Bei der Wahl des Namens und der Klubfarben hätten die Mitglieder ein Mitspracherecht gehabt, sagt Zaugg.


Sportlich fair - bis zuletzt

Pro Liga darf nur eine Mannschaft eines Vereins teilnehmen. Heisst: Aus den bestehenden 1.-Liga-Teams von Schüpbach und Eggiwil wird ein 1.-Liga-Team gebildet, die zweite Mannschaft von Unihockey Emme müsste in der 2. Liga spielen. Dazu Stephan Zaugg: «Bis Mitte Januar hätte das Transferfenster erlaubt, Spieler zwischen Eggiwil und Schüpbach zu tauschen. Es wäre möglich gewesen, die Kräfte zu bündeln, um mit einem Team den Aufstieg in die NLB zu forcieren.» Man habe sich dagegen entschieden und wollte die Meisterschaft nicht verfälschen – das entspreche der sportlich fairen Haltung der beiden Vereine. Sollte also weder Schüpbach noch Eggiwil in den Playoffs der überraschende Aufstieg gelingen, wird kommende Saison das zweite Team in der 2. Liga antreten. Das sei kein Problem; es werde ein Generationenwechsel vollzogen. «Aber jedem Spieler wird es möglich sein, sich für die 1. Mannschaft auf­zudrängen», sagt Stephan Zaugg. Die 1. Mannschaft wird nächste Saison dreimal pro Woche trainieren.


«Beide wollen den Sieg»

Vorerst steht am Sonntag um 17.00 Uhr in Zollbrück das letzte Duell der ersten Mannschaften auf dem Programm. Mit dem Ertönen der Schlusssirene werden aus Derby-Rivalen somit Teamkollegen. «Beide Mannschaften wollen den Sieg unbedingt und wir hoffen auf eine volle Zuschauertribüne», sagt Stephan Zaugg. Nach dem Spiel werde eine erweiterte Festwirtschaft angeboten. Man sei bereit, den Schritt der Fusion zu gehen, versichert Zaugg. Seit Saisonbeginn habe sich ein Kernteam von je vier Mitgliedern alle zwei bis drei Wochen getroffen und man sei in Arbeitsgruppen tätig gewesen. «Das Ganze war arbeitsintensiv und es ging auch um Details wie das Zusammenlegen der Klub-Software.» Aus sportlicher Sicht arbeite man eh schon eng zusammen – so trainieren etwa die U21-Teams gemeinsam. «Die Kompetenzenverteilung ist geregelt und die acht Vorstandsmitglieder, die sich gut finden liessen, stammen zum Start je zur Hälfte aus den beiden Vereinen.»


Jeder findet seinen Platz.

An der Spitze werde es immer enger, sagt Stephan Zaugg abschliessend. «Heute ist es so, dass schon bis runter in die 1. Liga ausländische Ergänzungsspieler eingesetzt werden. Wir möchten eine konkurrenzfähige 1. Mannschaft stellen, die sich mittelfristig in der NLB etablieren kann.» Ebenso wichtig sei, dass alle Mitglieder weiterhin ihren Platz im Verein haben werden. «Jeder soll das Hobby nach seinen Bedürfnissen und zeitlichen Möglichkeiten ausüben können.»

23.01.2025 :: Remo Reist (rrz)