Polizei untersucht Ausschreitungen

Langnau: Nach dem Derby ­zwischen den SCL Tigers und dem SC Bern kam es zu einem Vorfall zwischen den beiden ­Fanlagern. Die Polizei ermittelt, der Club nimmt Stellung.

6:2 gewannen die SCL Tigers am Freitagabend zuhause gegen den SC Bern. Trotz des Sieges habe eine Gruppierung aus dem Heimsektor gewaltsam die Konfrontation mit den Gästefans gesucht, um deren Abreise am Bahnhof Langnau zu verhindern, schreiben die SCL Tigers in einer Stellungnahme. «Dabei rannten Sie unter anderem über die Bahngeleise und störten den Bahnverkehr. Dank dem Einsatz von Polizei und Sicherheitskräften konnte Schlimmeres verhindert werden», wird der Sachverhalt weiter erklärt. Auch die Kantonspolizei bestätigt auf Anfrage, dass es nach dem Spiel zu Konfrontationen zwischen den Fanlagern kam, bei denen auch Pyrotechnik gezündet worden sei. ­Gemäss bisherigen Erkenntnissen sei niemand verletzt worden.


«Wollen diese Leute identifizieren»

«Mir fehlen die Worte», sagt Dieter Aeschimann, Geschäftsführer der SCL Tigers. «Es war ein so tolles Spiel mit fantastischer Stimmung. Dass dann so etwas passiert, ist unfassbar.» Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung hätten sich in einer ausserordentlichen Sitzung mit den Vorfällen befasst. «Wir entschuldigen uns bei den betroffenen friedlichen Matchbesuchern. Solche Personen werden nicht als Fans der SCL Tigers akzeptiert, sind unerwünscht und nicht willkommen an unseren Spielen.» Der Club würde die laufenden Ermittlungen der Behörden vollumfänglich unterstützen, erklärt Dieter Aeschimann. «In erster Linie geht es um die Identifizierung der Beteiligten. Danach werden wir gemeinsam mit der Polizei weitere Massnahmen festlegen.» Es sei dermassen schade, hält Dieter Aeschimann weiter fest, dass eine kleine Gruppe Leute die einmalige und über Jahrzehnte aufgebaute Fankultur der SCL Tigers stark beschädige. Die Randalierer schaden dem Club auch finanziell: «Sponsoren machen sich Gedanken, ob sie mit solchen Schlagzeilen in Verbindung stehen wollen. Zudem steigen mit jedem Vorfall die ohnehin hohen Sicherheitskosten weiter an.»

06.02.2025 :: Micha Strohl (msz)