«Emmentaler» ist nicht nur von hier

Emmental: «Emmentaler» gilt in der EU nicht als geschützte Ursprungsbezeichnung, sondern nur als Gattungsbegriff. Wer hiesigen Käse will, muss auf die Bezeichnung AOP achten.

Die Schweiz hatte sich dafür eingesetzt, dass «Emmentaler» europaweit als geschützte Ursprungsbezeichnung anerkannt wird. Diese Bezeichnung garantiert, dass ein Produkt nur aus einer bestimmten Region stammt und nach traditionellen Methoden hergestellt wird. Doch die EU-Kommission lehnte den Antrag der Schweiz ab. Der Name «Emmentaler» werde nicht exklusiv mit der Schweiz verbunden, lautet die Begründung. Tatsächlich gibt es bereits geschützte Bezeichnungen für solchen Käse: «Allgäuer Emmentaler», «Emmental français est-central» oder «Emmental de Savoie».


Mehr Emmentaler aus Österreich

Mit dem Entscheid werde der neuerliche Versuch der Schweiz, die Bezeichnung «Emmentaler» für sich zu schützen, abgewehrt, schreibt Helmut Petschar, Präsident des Milchverbandes Österreich. Bereits seit dem 19. Jahrhundert werde auch ausserhalb der Schweiz Emmentaler produziert. In Österreich habe diese Käsesorte Tradition - und eine gewichtige: Die jährliche Produktion liegt bei rund 14'000 Tonnen. Das ist mehr als in der Schweiz Emmentaler AOP hergestellt wird (rund 13'000 Tonnen). Auch Produzenten anderer Lebensmittel kämpfen darum, ihre Herkunfts­bezeichnungen zu schützen. Der Fall «Emmentaler» könnte wegweisend für zukünftige Entscheidungen sein.


Emmentaler AOP aus der Schweiz

Was heisst das für die Konsumenten? Für Käseliebhaberinnen bedeutet die Entscheidung vor allem eines: Genau hinschauen. Wer originalen Schweizer Emmentaler möchte, sollte auf das Label «Schweizer Emmentaler AOP» achten. Diese geschützte Bezeichnung garantiert, dass der Käse nach traditionellen Verfahren in der Schweiz hergestellt wurde.

Gleichzeitig zeigt der Fall, wie komplex der Schutz von Lebensmitteln in einer globalisierten Welt geworden ist. Während die einen für die Wahrung regionaler Traditionen kämpfen, argumentieren andere für offene Märkte und Wettbewerb.

13.02.2025 :: Landwirschaftlicher Informationsdienst (lid)