Die Türen des Sportgeschäfts Wüthrich schliessen definitiv

Die Türen des Sportgeschäfts Wüthrich schliessen definitiv
Eishockey hatte beim ehemaligen Spieler des SC Langnau, Bernhard Wüthrich, immer einen wichtigen Stellenwert. / Bild: Pedro Neuenschwander (pnz)
Langnau: Wüthrich Sport schliesst den Laden im Schärischachen am 1. März. Bernhard Wüthrich, der Inhaber, tritt kürzer. Der Onlinehandel wird aber weitergeführt.

Er habe sich darum bemüht, einen Nachfolger für sein Sportgeschäft zu finden, sagt Bernhard Wüthrich. Nur sei dies in der heutigen Zeit mit dem Überangebot und Onlinehandel nicht so einfach. Ein Sportgeschäft zu betreiben, bedürfe grosser Leidenschaft, und dies praktisch rund um die Uhr. Da er mit 67 Jahren längst im Pensions­alter sei und auch aus gesundheitlichen Gründen, habe er sich zu diesem Schritt entschieden. Den Online-Shop hockeystore.ch würden er und seine Frau aber weiterhin betreiben. Vor allem aber freue er sich auf mehr Freizeit. Er werde mit seiner Frau sicher einige Reisen und Ausflüge unternehmen, mehr Zeit für die Familie, zum Biken und für den Garten haben.


Begonnen im Eisenwarengeschäft

Wüthrich Sport entstand aus der Eisenwarenhandlung Wüthrich & Co. in Langnau. «Bereits mein Vater und mein Onkel interessierten sich für Sport, im Speziellen für Eishockey und Ski», erzählt Bernhard Wüthrich. Und so hätten sie im Eisenwarengeschäft auch schon bald Schlittschuhe, Eishockeyausrüstung, Skier, Bindungen und den entsprechenden Service angeboten. «Irgendwann wurde die Nachfrage so gross, dass der Platz im Eisenwarengeschäft nicht mehr ausreichte und die Sportabteilung ab 1980 am Bärenplatz gleich vis-à-vis weitergeführt wurde», sagt Wüthrich. 1996 folgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft und der Sportbereich löste sich endgültig vom Stammgeschäft. Später folgte der Umzug in die Dorfmühle. 2014 dann wurden sämtliche Angebote - vom Laden über Ausverkaufsartikel bis zum Versand und Lager – im Schärischachen unter einem Dach untergebracht.


Verlust der Importmarken

Bei allem Erfolg musste Bernhard Wüthrich auch Rückschläge hinnehmen. 2008 wurde die Hauptimportmarke TPS von Sherwood Canada übernommen. «Somit hatten wir keinen geregelten Zugang mehr zu diesen Eishockeyartikeln.» Die Folge: eine Umsatzeinbusse in Millionenhöhe. Später seien weitere für sie wichtige Marken international übernommen worden, was zu erneuten Umsatzeinbussen geführt habe. Wüthrich musste seine Firma restrukturieren, es kam zu Kündigungen. Am Ende blieb nur noch der Outlet-Bereich sowie der Onlinehandel, diese betrieb das Ehepaar Wüthrich allein. Der Eishockeysport nahm immer einen besonderen Stellenwert ein bei Bernhard Wüthrich, der viele Jahre beim SC Langnau spielte. «In unserer Blütezeit waren wir der offizielle Ausrüster des EHC Biel und der SCL Tigers.» Auch über 40 Ligateams hätten sie in dieser Zeit ausgerüstet. Ausserdem seien sie der offizielle Generalvertreter von vielen bekannten Eishockeymarken gewesen.

20.02.2025 :: Pascal Lehmann (ple), Silvia Wullschläger (sws)