Dispopendel-Wagen ist in der Remise

Dispopendel-Wagen ist in der Remise
Der Wagen bei der Einfahrt in den Bahnhof Langnau. / Bild: Hansjörg Mader (hme)
Langnau: Der Verein Dispopendel hat sich zum Ziel gesetzt, einen ehemaligen Zug der SBB - einen Dispopendel - zu res­taurieren. Nun wurde der erste Wagen nach Langnau gebracht.

Am letzten Samstag überführte der Eisenbahnverein Dispopendel auf dem Schienenweg einen Wagen von Huttwil nach Langnau. «Es war eine riesengrosse Freude zu sehen, wie viele Eisenbahnfreunde uns unterwegs erwarteten, um Bilder von diesem Wagen, der in den Fünfzigerjahren in Betrieb genommen wurde, zu machen», sagt der Medienverant­wortliche Manuel Sollberger. Dieser Wagentyp, ein sogenannter Einheitswagen II in der bunten Kolibri-Farbgebung, habe viele Fans in der ganzen Schweiz. Der Wagen wurde letzten Samstag in die Lokremise des Partnervereins Extrazug beim Bahnhof Langnau verschoben. In den nächs-ten Wochen werden die Mitglieder des Vereins Dispopendel die Res­taurierungsarbeiten in Angriff nehmen.


Bis 2021 in Betrieb

Der 2022 gegründete Verein Dispopendel hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, einen kurzen Dispopendel aus drei Einheitswagen und einem Steuerwagen zu erhalten. Der Dispopendel erhielt seinen Namen durch seine letzten Einsätze als Ersatzzug bei den SBB. Die letzten Garnituren blieben noch bis 2021 in Betrieb. Nachdem der Verein in den vergangenen Jahren drei Wagen kaufen konnte, fehlt zur Vervollständigung nur noch der Steuerwagen sowie die Lokomotive. Nico Kuster, Präsident des Vereins, erklärt, dass von den Lokomotiven noch viele Maschinen vorhanden seien. «Beim Steuerwagen sieht es aber anders aus. Leider wurden schon fast alle vernichtet. Wir konnten uns mit der Thommen AG in Kaiseraugst und den SBB darauf einigen, dass ein Steuerwagen für uns materialschonend asbestsaniert wird, so dass der Wagenkasten weiterverwendet werden kann.» Danach gelte es, den Wagen wieder zusammenzubauen und mit den Restaurierungsarbeiten zu beginnen. Der Verein Dispopendel zählt zurzeit 22 Mitglieder, alles Eisenbahnfreundinnen und -freunde. Einige arbeiten bei der SBB, viele aber haben in ihrem beruflichen Alltag nichts mit der Eisenbahn zu tun. «Diese Zugkomposition weckt bei uns allen Kindheitserinnerungen, und deshalb möchten wir sie am Leben erhalten», erklärt Manuel Sollberger.


Bahntechnik erhalten

Die finanziellen Mittel, die hauptsächlich für die Überführung der Wagen, die Asbestsanierung sowie für die Materialbeschaffung nötig sind, werden durch Crowdfunding beschafft. Die Restaurierungsarbeiten werden ehrenamtlich ausgeführt. «Wir sind froh, dass bereits eine schöne Summe zusammengekommen ist», betont Manuel Sollberger und fügt an, dass sich der Verein nicht nur über finanzielle Unterstützung freue, sondern auch über neue Mitglieder, welche bei der Instandsetzung mithelfen. Mit der Dispopendel-Komposition möchten die Vereinsmitglieder die Bahntechnik der vergangenen Jahrzehnte für die nächste Generation erhalten und diese durch die vorge­sehenen Nostalgiefahrten auch erlebbar machen.

27.02.2025 :: Christine Mader (cme)