Konolfingen nach Spektakel-Serie im Final

Konolfingen nach Spektakel-Serie im Final
Konolfingen-Stürmer Jan Ewald verwandelt seinen Penalty im Duell mit Eggiwil-Torhüter Silvio Stucki. / Bild: Celine Lanz
Unihockey: Die Prime League ist in die Playoffs gestartet, es zeichen sich enge Serien ab. In der 1. Liga setzten sich die Lions Konolfingen in zwei spektakulären Spielen gegen Eggiwil durch.

Prime League, Männer. Die Unihockey Tigers sind wunschgemäss in die Playoffs gestartet. Im ersten Spiel der Viertelfinalserie bezwangen sie Floorball Thurgau mit 6:4. Die Begegnung zwischen dem Vierten und dem Fünften der Qualifikation hielt von Be-ginn an, was sie versprach: viel Tempo, Spannung und Offensivdrang. Schon nach gut fünf Minuten stand es 2:1 für die Tigers. Vor der Pause trafen beide Teams noch je einmal. Im zweiten Drittel ging Thurgau zwischenzeitlich nicht unverdient 4:3 in Führung, ehe Nick Pfister für die Tigers wieder ausglich. Im letzten Drittel konnte die Partie auf beide Seiten kippen. Tigers-Topscorer Matteo Steiner traf sechseinhalb Minuten vor Ende mit einem Weitschuss zum 5:4. Und Janis Lauber sorgte mit einem sehenswerten Solo und dem Schuss ins leere Tor für die Entscheidung auf dem Feld und für grandiose Stimmung auf der Tribüne. Spiel 2 der Serie fand gestern Mittwoch nach Redaktionsschluss in Biglen statt, weiter geht es am Sonntag und Donnerstag in Weinfelden.


Prime League, Frauen. Eine Enttäuschung zum Playoff-Auftakt gab es für Skorpion Emmental: Die Drittklassierten der Qualifikation unterlagen gegen die Wizards Bern Burgdorf mit 5:7. Das Berner Derby war gleichzeitig das erste SRF-Livespiel der Saison und wurde deshalb in Langnau ausgetragen. Schon früh zeichnete sich ab, dass die Wizards, die sich unter der Woche von Headcoach Andi Seiler getrennt hatten, ein unangenehmer Gegner werden. Die noch immer ersatzgeschwächten Skorps fanden aber gut ins Spiel und führten nach einem Drittel 1:0. Im zweiten Drittel trafen beide Teams je zweimal, ehe sich unmittelbar vor der Pause eine Szene mit Seltenheitswert ereignete: Wie in dieser Situation üblich, spendierte Verteidigerin Sina Sturzenegger den Ball Sekunden vor Ablauf der Zeit von ganz hinten in Richtung Tor. Und dank dem Verkehr im Slot fand der Ball den Weg ins Netz und die Skorps gingen mit einer 4:2-Führung in die Pause. In der 45. Minute konnten die Wizards verkürzen. Ab diesem Zeitpunkt spielten sich die Gäste in einen Rausch. Sie agierten zunehmend druckvoll und erzielten fünf Tore in Serie, das letzte davon ins leere Gehäuse. Das Powerplaytor von Skorps-Verteidigerin Lina Wieland 90 Sekunden vor Schluss zum 5:7-Schlussstand war dann bloss noch Resultatkosmetik. Das zweite Duell der Serie fand ebenfalls gestern Mittwoch statt.


NLB, Frauen. Nach dem Auswärtssieg zum Auftakt empfing Lejon Zäziwil Unihockey Appenzell zum zweiten Spiel der Playoff-Halbfinalserie. Genau wie das erste war auch das zweite Duell ausgeglichen und spannend. Immer wieder legten die Gäste vor, stets fand Lejon eine Antwort. So auch in der 58. Minute, als Sina Duner mit ihrem dritten persönlichen Treffer zum 5:5 ausglich. So ging es in die Verlängerung, wo Leonie Mai nach sieben Minuten zum Sieg für Lejon traf.

Wenig überraschend war tags darauf auch das dritte Spiel der Serie eng. Lange fielen keine Tore, obwohl beide Teams je zwei Powerplay-Gelegen­heiten hatten. In der 50. Minute ging Appenzell in Führung, kurz darauf stand es 2:0. Im Gegensatz zum Vortag fand Lejon auch mit zwei Linien keine Antwort mehr. Dennoch führen die Titelverteidigerinnen in der Serie 2:1 und haben am Samstag daheim die nächste Chance auf den Finaleinzug.


1. Liga, Männer. Der Höhepunkt in Sachen Spannung und Stimmung lieferte die Halbfinal-Serie zwischen den Lions Konolfingen und dem UHT Eggiwil. Schon am Samstag, im zweiten Spiel der Best-of-3-Serie, bekamen die über 400 Zuschauenden in Zollbrück Spektakel geboten. 3:3 stand es nach dem ersten, 6:6 nach dem zweiten und 7:7 nach dem dritten Drittel. In der Verlängerung rettete dann Kai Blatter die Lions mit einem sehenswerten Direktschuss ins entscheidende Spiel. Dieses fand am Sonntagabend statt, die Halle in Konolfingen platzte aus allen Nähten. Es war spürbar, dass es um viel ging, die Lions kamen damit zuerst besser zurecht und führten nach 20 Minuten 2:0. Bis zur zweiten Pause bauten sie den Vorsprung gar auf 5:1 aus. Im letzten Drittel spielte Eggiwil druckvoller, störte früher und stellte die Lions vor Probleme. Und tatsächlich schafften die Gäste in der 53. Minute durch Jonas Wittwer den Ausgleich. In den verbleibenden Minuten sowie in der Verlängerung hatten beide Teams Chancen auf den Sieg, passend zur Serie ging es aber ins Penaltyschiessen. In diesem behielt Konolfingen die Nerven: Jan Ewald und Kai Blatter trafen, der fürs Penaltyschiessen eingewechselte Cédric Hofmann hielt jeden Eggiwiler Versuch. So treffen die Lions im Final ab Samstag auf die Zuger Highlands, während Eggiwil nach einer starken letzten Playoffkampagne die Fusion zu Unihockey Emme bevorsteht.


1. Liga, Frauen. Skorpion Emmental II unterlag im letzten Saisonspiel Lok Reinach 1:3. Schüpfheim siegte im letzten Spiel überhaupt gegen Yverdon 3:1. Ab nächster Saison spielen die Frauen für den neuen Verein Unihockey Regio Entlebuch.

Skorps verlängern weitere Verträge

Nachdem Ende Februar bereits die Vertragsverlängerungen von Selina Lüthi sowie von den Nationalspielerinnen Doris Berger, Marylin Thomi und Michelle Gerber bekanntgegeben wurden, konnten die Skorps weitere Leistungsträgerinnen binden: Die A-National-spielerinnen Naja Ritter und Selma Berger, die letztjährige Topskorerin Aline Marti sowie die Tschechin Eliska Chuda haben ihre Verträge alle um eine Saison verlängert.

13.03.2025 :: egs, Micha Strohl (msz)