Damit beim Feuerwehrmagazin keine finanziellen Löcher entstehen

Damit beim Feuerwehrmagazin  keine finanziellen Löcher entstehen
Im Hinterdorf, wo einst das alte Langnauer Feuerwehrmagazin stand, soll auch das neue gebaut werden. / Bild: Bruno Zürcher (zue)
Langnau: Im Mai wird das Volk über den 8,3-Millionen-Kredit für das Feuerwehrmagazin entscheiden. Im Gemeindeparlament gaben nebst der Höhe des Kredits die Folgekosten zu reden.

Die Feuerwehrleute hatten geahnt, dass «ihr» künftiges Magazin im Gemeindeparlament für Diskussionen sorgen würde. Sie wohnten der Sitzung so zahlreich bei, dass zusätzliche Stühle aufgestellt werden mussten. Zahlreich waren auch die Voten, die dann geäussert wurden. In einem Punkt war sich das Parlament einig: Es braucht ein neues Magazin. Seit das alte wegen Einsturzgefahr abgerissen werden musste, ist die Feuerwehr in einem Provisorium auf dem Zeughausareal einquartiert. Das Parlament stimmte am Ende mit 26 Ja und 6 Nein dem Neubau des Feuerwehrmagazins zu. Das letzte Wort werden die Stimmberechtigten an der Urne haben, wenn sie am 18. Mai über den Kredit von 8,3 Millionen Franken befinden werden. Das neue Magazin soll wieder im Hinterdorf erstellt werden. Dass der Bau mehr als die 2023 genannten 6 Millionen kosten wird, erklärte Gemeinderat Beat Gerber unter anderem mit der Teuerung, räumte aber auch einen Fehler ein: Die Innenausstattung des Magazins ging vergessen. Kostenpunkt: Über 400´000 Franken.


Mehr und länger Ersatzabgabe zahlen

Finanzzahlen sorgten auch sonst für Fragen. Die Folgekosten des neuen Magazins werden nicht dem allgemeinen Haushalt belastet, sondern der Spezialfinanzierung Feuerwehr Langnau. Diese muss mit mehr Geld versorgt werden. Der Gemeinderat will die Feuerwehrdienstpflicht von 50 auf 52 Jahre verlängern – und damit auch die Pflicht zur Ersatzabgabe. Zudem hat er beschlossen, die Abgabe von 15 auf 20 Prozent der einfachen Steuer zu erhöhen (unverändert bleiben das Minimum von 100 und das Maximum von 450 Franken). Diese Zahlen werden – entgegen dem Ansinnen des Gemeinderats – in der Botschaft der Abstimmung zu lesen sein. Das Par­lament verlangte dies mit grossem Mehr. Auch gutgeheissen hat es den Antrag, dass die Spezialfinanzierung bei einer Unterdeckung mit Steuergeld gespiesen werden solle. Tiefer in die Tasche werden auch die Anschlussgemeinden Signau, Lauperswil, Rüderswil und Bowil greifen müssen. Dies, weil die Feuerwehr Region Langnau das neue Magazin – wie die Gebäude in den anderen Gemeinden auch – mietet. Der Mietpreis pro Quadratmeter wird von heute 65 auf 150 Franken steigen. Man stehe in Verhandlungen mit den vier Gemeinden, war zu erfahren. Die Feuerwehrleute konnten die ganze Debatte verfolgen – ausrücken mussten sie an diesem Abend glücklicherweise nicht.

13.03.2025 :: Bruno Zürcher (zue)