Ein weiterer Sprung in Richtung neuer Bike-Park in Marbach

Ein weiterer Sprung in Richtung neuer Bike-Park in Marbach
Wie hier im Rugen Skillscenter in Interlaken sollen Bikefans auch bald in Marbach Sprünge üben können. / Bild: Flying Metal GmbH
Marbach: Ein Natur-Bike-Park im Dorf soll die Trails auf der Marbachegg ergänzen. Damit die Destination in der Bike-Szene weiter punkten kann, engagiert sich auch die Gemeinde.

Die Pläne für den Natur-Bike-Park auf der Parzelle hinter der Bergkäserei Marbach sind schon relativ weit gediehen. «Es wird mehrere Elemen-te geben und keine einzelne, lange Piste», sagt Daniel Zihlmann, Präsident des Trägervereins Natur-Bike-Park Marbach. Eingebaut würden mehrere Hindernisse und Hügel aus Holz und Erde. Im Rock-Garden könne das Fahren über grössere Steine geübt werden. Es entstünden kleinere Parcours mit Wellen und anspruchsvollere Trails. Generell wollten sie möglichst Naturmaterialien nutzen und den Park auch bepflanzen, erklärt der Vereinspräsident. 

Zielpublikum sind Anfänger und Fortgeschrittene von jung bis alt. Insbesondere Kinder und weniger geübte Fahrerinnen und Fahrer sollen auf der Anlage an der Grundtechnik arbeiten können. Für dieses Segment gebe es bisher noch kein Angebot in Marbach, die Trails der Sportbahnen setzten eine gewisse Erfahrung voraus. «Wir sehen den geplanten Park als Ergänzung», betont Zihlmann.


Gemeinde kann das Land nun kaufen

Auch die Gemeinde Escholzmatt-Marbach ist in das Projekt involviert. Die Parzelle, auf welcher der Park entstehen soll, befand sich in der Landwirtschaftszone. An der Gemeindeversammlung im Juni 2024 sagten die Stimmberechtigten Ja zur Umteilung in die Zone für Sport- und Freizeitanlagen. Kürzlich nun hat auch der Regierungsrat die Änderung des Zonenplans Marbach Dorf genehmigt. Damit wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass die Gemeinde das 5500 Quadratmeter grosse Grundstück unmittelbar hinter der Bergkäserei Marbach erwerben kann. Dieses befindet sich in Privatbesitz. An besagter Gemeindeversammlung informierte der Gemeinderat, dass ein Kaufrechtsvertrag mit der Eigentümerin abgeschlossen worden sei. Dieser kann nun umgesetzt werden. «Wie vereinbart, werden wir die Parzelle erwerben und dem Verein für das Projekt zur Verfügung stellen», sagt Gemeindepräsident Beat Duss und begründet das Engagement auch gleich: Das Biken sei für den Tourismus in der Gemeinde und darüber hinaus elementar. Von den Sportbahnen Marbachegg über die Gastronomie, Hotellerie und den Campingplatz bis zur Bergkäserei könnten viele davon profitieren. Marbach werde seine Position als Bike-Eldorado stärken. Doch das Engagement der Gemeinde hat auch Grenzen. «Wir werden als Grundstückbesitzerin zwar die Baueingabe machen, werden die Anlage aber nicht selber realisieren und betreiben», betont Duss. Da sei der Trägerverein gefordert, dessen Vorstand er angehört.


Noch fehlt ein Drittel des Budgets

Daniel Zihlmann ist zuversichtlich, dass der Bike-Park rasch umgesetzt werden kann. «Wenn alles optimal läuft, werden wir ihn noch dieses Jahr eröffnen.» Sie hätten bereits einen Parkbauer engagiert und beim Unterhalt könnten sie auf die Dienste der Sportbahnen Marbachegg zählen. Auch die Finanzierung sei auf guten Wegen. «Wir rechnen mit Kosten für Planung, Bau und Unterhalt in den ersten zwei Jahren von 300'000 Franken», sagt Daniel Zihlmann. Zwei Drittel des Betrags hätten sie bereits beisammen. Da es sich um ein Projekt der neuen Regionalpolitik (NRP) handle, komme ein namhafter Betrag vom Kanton. Auch mit Sporttoto-Geldern könnten sie rechnen und ein grosser Sponsor sei ebenfalls an Bord. «Nun sind wir parallel zur Planung auf der Suche nach weiteren Gönnern; das braucht noch einen Effort», erklärt der Vereinspräsident. Ihr Ziel sei es, die Anlage kostenlos zur Verfügung zu stellen und auch Kurse anzubieten. «So können wir den Bikesport insgesamt fördern.»

Sportbahnen: «Das Biken ist unglaublich wichtig»

Die Sportbahnen Marbachegg AG setzen bereits seit 2016 auf das Sommergeschäft mit Biken als Schwerpunkt, wie Geschäftsführer und Verwaltungsratspräsident Martin Knüsel erklärt. 2019 wurde der Clientis-Flow-Trail und zwei Jahre später der CKW-Jump-Trail auf der Marbachegg eröffnet. Inzwischen reisten Leute aus der ganzen Schweiz an, um die Angebote zu nutzen. «Das Bike-Segment macht rund 20 Prozent des Sommergeschäfts aus und ist damit unglaublich wichtig», betont Knüsel. Der geplante Bike-Park sei ein weiteres Puzzleteilchen im Gesamtangebot. Deshalb würden die Sportbahnen die Verantwortung für den Unterhalt übernehmen. Er unterstütze das Vorhaben auch persönlich als Mitglied im Vorstand. «Mit dem neuen Angebot kann man schon bei den Kleinen die Begeisterung wecken für diese Sportart, so dass sie später auch die Trails nutzen werden.» Denn der Boom halte weiterhin an, ist Martin Knüsel überzeugt. Deshalb seien in den nächsten Jahren weitere Ausbauschritte geplant, etwa neue Bikerouten in Richtung Sörenberg und Schangnau. Auch sollen die bestehenden Trails mit neuen Elementen erweitert werden.

20.03.2025 :: Silvia Wullschläger (sws)