Regelmässig Pausen machen: wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden

Regelmässig Pausen machen: wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden
Oft reicht eine kurze Pause schon aus, um wieder Energie zu tanken - zum Beispiel bei einer Tasse Kaffee. / Bild: Rebekka Schüpbach (srz)
Bärau: Pause machen, wenn man keine Zeit dafür hat. Weshalb das wichtig ist und wie man es anstellt, war unter anderem Thema am 25. Frauenforum, das im Inforama stattfand.

«Pausen haben eine positive Wirkung auf Herz, Atmung, die Leistungsfähigkeit und das Immunsystem», erklärt die Referentin des Forums, Renata Bürki. Ins Handy schauen, gelte übrigens nicht als Pause, denn dies beanspruche das Hirn zu intensiv. Wer hingegen kurz innehalte und ein paar Mal tief durchatme, habe schon eine ganz kurze Pause gemacht und sich etwas Gutes getan. Normalerweise werden jedoch mehrere fünf-, bis zehnminütige Pausen pro Tag und eine längere empfohlen. «Sich Pausen schaffen, heisst, gut zu sich selbst zu sein», betont Bürki. «Ihr müsst aufhören, euch mit anderen zu vergleichen.» Daraus entstünden zu hohe Erwartungen an sich selbst. Denn erstens sehe man nicht hinter die schöne Fassade von anderen mit scheinbar perfektem Leben und zweitens habe jeder Mensch andere Fähigkeiten und unterschiedlich viel Energie zur Verfügung. Dem gelte es Rechnung zu tragen.


Nein sagen und Grenzen setzen

Sich selbst nicht zu überlasten, heisse auch mal Nein zu sagen und gegenüber anderen Grenzen zu setzen. «Ein Nein braucht keine Rechtfertigung», sagt Bürki, die unter anderem am Inforama in der höheren Berufsbildung und in der beruflichen Weiterbildung tätig ist. Ein Nein dürfe natürlich begründet werden, je nach Situation. Man könne aber auch anbieten, eine kurzfristige Besucherin an einem anderen Tag zu empfangen, oder das Enkelkind gerne ein anderes Mal zu hüten. Solche Gesprächs-Situationen konnten die Besucherinnen des Forums im Anschluss an den Vortrag in einem Parcours gleich selbst üben. Gruppenweise durften sie an mehreren Posten verschiedene Aufgaben zum Thema absolvieren. So kamen unter anderem Ideen zusammen, wie eine sinnvolle Pause zum Energietanken aussehen könnte: Eine Kaffeepause einlegen oder ein ungestörtes Gespräch mit einer guten Freundin führen, ein Mittagsschlaf oder Power-Nap machen, oder ganz einfach eine Runde Joggen oder im Wald spazieren gehen zum «Durchlüften». Auch hier, so stellte sich heraus, sind die Bedürfnisse und Möglichkeiten sehr unterschiedlich.


Pausen sind schwierig einzuplanen

In der Theorie klingt es ja einfach, im Alltag ist es dies aber nicht unbedingt, weiss auch die Organisatorin, Alexandra Stähli vom Inforama: «Im Gespräch mit anderen Frauen stellt sich immer wieder heraus, dass es ihnen nicht an Ideen oder Wissen fehlt, sondern, dass die Pause nicht in den Alltag integriert werden kann.» Das Ziel des Nachmittags sei es deshalb, Strategien und Werkzeuge anzubieten, die auch im hektischen Alltag funktionieren.» Neben Betrieb, auswärtiger Teilzeitarbeit und allenfalls Kindern hätten Pausen nicht immer Priorität. Hinzu käme das schlechte Gewissen, das einem in der Pausenzeit beschleichen könne. Das sagt auch Renata Bürki. Sie ist sich aber sicher: «Die anderen Leute denken nicht so viel über einen nach, wie man meint.»


Beizeiten Feierabend machen

Was aber tun, wenn Pausen schlicht vergessen gehen? «Eventuell kürzere Pausen einplanen», empfiehlt die Referentin. Oder abends auch einmal beizeiten Feierabend machen. Das nimmt sich nun auch die Schreiberin zu Herzen und beendet den Artikel an dieser Stelle. Jedenfalls bald, denn es fehlt noch ein kurzer Rückblick auf den Tag von Organisatorin Alexandra Stähli: «Es war ein Anlass für das Gemüt», schwärmt sie. Es sei schön gewesen, wie sich die unterschiedlichen Frauen zum Thema ausgetauscht hätten. «Sie waren einander gegenüber sehr offen und unterstützend. Das freute mich am meisten.»

20.03.2025 :: Rebekka Schüpbach (srz)