An der Heim-WM will Siegenthaler «einfach sehr gut snowboarden»

An der Heim-WM will Siegenthaler «einfach sehr gut snowboarden»
Sina Siegenthaler will auch an der WM rasant unterwegs sein – wie hier beim Weltcuprennen in Beidahu. / Bild: zvg
Snowboardcross: An diesem Wochenende steht die WM in St. Moritz an. Die Vorfreude bei Sina Siegenthaler ist gross – genauso wie die Hoffnung auf eine Medaille.

Es ist das Highlight der Saison: die Snowboardcross-WM in St. Moritz. Am Donnerstag finden die Qualifi­kationen statt, am Freitag die Finals und am Samstag der Mixed-Team-Event. «Ich freue mich sehr darauf», sagt Sina Siegenthaler. «Der Kurs, die Infrastruktur und die Bedingungen vor Ort sind super.»

Obwohl sie mit ihren 24 Jahren schon lange dabei ist, bestreitet sie erst ihren dritten Grossanlass. Bei den Olympischen Spielen in Peking waren wegen der Corona-Pandemie kaum Zuschauer vor Ort. Und bei der WM 2019 in den USA war der Weg und der Aufwand für die meisten Fans zu gross. Umso mehr freut sich die Schangnauerin auf die Heim-WM in St. Moritz: «Es werden viele Freunde und die Familie vor Ort sein und mich unterstützen.» Und sowieso: «Eine WM im eigenen Land erlebt man normalerweise höchstens einmal.»


Fokus auf der WM

Letzten Freitag stand Sina Siegenthaler noch beim Weltcuprennen im österreichischen Montafon im Einsatz. Nach einer gelungenen Qualifikation schied sie aufgrund eines Sturzes im Viertelfinal aus und beendete das Rennen auf Rang 13. Kein Grund zu hadern, vielmehr schaut Siegenthaler nach vorne. Obwohl sie wie immer ihr Bestes gegeben habe, sei sie mental nicht ganz auf der Höhe gewesen. «Mein Fokus lag bereits zu sehr auf der WM.»

Von Montafon reiste sie direkt nach St. Moritz. Nun fühle sie sich bereit. «Ich habe mich lange darauf vorbe­reitet und auch meine Saisonplanung so ausgerichtet, dass ich im März und April in Topform bin.» Im Januar habe sie während der wettkampffreien Zeit nochmals einen längeren Block Konditionstraining gehabt, in den sie alles reingeworfen habe. «In den letzten zwei Monaten hielt ich die Einheiten dann kürzer, um für die Rennen topfit zu sein.»


Gutes Gefühl auf dem Brett

Die bisherige Weltcup-Saison verlief für Sina Siegenthaler mehrheitlich erfolgreich. Highlight war der dritte Platz im chinesischen Beidahu. Einige Male hatte sie in den Heats auch Pech. Deshalb gilt: «Ich fühle mich auf dem Brett eigentlich besser, als es die bisherigen Resultate widerspiegeln.» In den Qualifikationen sei sie immer in die Top-10 gefahren und habe sich im ersten Cut qualifiziert. «Dass die Strecken sehr unterschiedlich sind und ich aber konstant vorne dabei war, spricht dafür, dass ich auf gutem Weg bin.»

Optimistisch stimmt auch, dass Sina Siegenthaler länger ohne Verletzung ist. Immer wieder wurde sie in der Vergangenheit von Verletzungen und Blessuren ausgebremst, verpasste unter anderem die letzte WM in Georgien. Nun kann sie endlich fit an einen Grossanlass reisen. Zwar hat der operierte Fuss auch diese Saison noch etwas Probleme gemacht, «aber mittlerweile bin ich ziemlich routiniert und weiss in der Physiotherapie genau, was ich brauche.» So sei sie im Wettkampf nicht eingeschränkt.


Medaille im Visier

Ihre Zielsetzung töne etwas simpel oder bescheiden, sagt Sina Siegenthaler lachend: «Ich will zufrieden sein mit meiner Leistung und einfach sehr gut snowboarden.» Wenn das gelinge, könne es weit nach vorne reichen. Ein konkretes Resultatziel sei schwer zu nennen – gerade auch, weil im Snowboardcross immer wieder äussere Faktoren hineinspielten. «Aber natürlich visiere ich eine Medaille an, auch wenn dafür alles passen muss.»

Der Kurs in St. Moritz liege ihr und entspreche ihren Stärken. «Der Start ist nicht ganz so entscheidend wie sonst, man muss viel gleiten sowie fein und präzise fahren.» Alle Mannschaften durften seit Januar auf der Strecke trainieren. Einen grossen Heimvorteil gebe es deshalb für das Schweizer Team nicht.

Die KO-Phase wird am Freitag ab 11.45 Uhr auf SRF zu sehen sein. Ob Sina Siegenthaler auch im Team-Wettbewerb am Start stehen wird, entscheidet sich erst am Freitagabend. Da die Schweiz aller Voraussicht nach nur über einen Startplatz verfügen wird, kann voraussichtlich Siegenthaler oder ihre Teamkollegin Noemie Wiedmer teilnehmen.

27.03.2025 :: Micha Strohl (msz)