Zwischen dem Feldgehölz im Vordergrund und dem Heimwesen Loos soll Kies abgebaut werden. / Bild: Ruedi Trauffer
Trub: Weil die neue Kiesgrube noch nicht erschlossen werden kann, will die Schächli Kies und Beton AG vorübergehend im Gebiet Loos abbauen - dies scheint nun zu gelingen.
Die Schächli Kies und Beton AG, eine Tochter der Firma Schwitter Bau AG Trubschachen, verfolgt eine langfristige Kiesabbau-Planung. Dies, im Wissen darum, dass entsprechende Projekte nicht von heute auf morgen realisiert werden können. Peter Schwitter erinnert sich, dass sein Grossvater in den 60er-Jahren die erste Kiesgrube im Schächli eröffnet hat, die sein Vater dann mit einem Kies- und später mit einem Betonwerk ergänzte. «Danach haben wir etliche Kiesgruben in der Region betrieben und seit einigen Jahren auch jene beim Schnidershus in der Gemeinde Trub», berichtet Peter Schwitter. «So konnten wir über Jahrzehnte weite Transportwege vermeiden.» Seit 2014 baut die Firma Kies im Gebiet Schnidershus ab, aufbereitet wird es weiterhin im Schächli, am Eingang zum Brandöschgraben. Voraussichtlich reicht dieses Kiesvorkommen noch etwa für zwei Jahre. Die Planung für den Nachfolgestandort Schwarzentrub ist schon weit gediehen und befindet sich in der Vorprüfung beim Kanton. Peter Schwitter hält mit seinem Unmut nicht zurück: «Seit elf Jahren sind wir hier am Planen, und wir können nicht sagen wie lange es noch dauert, bis wir endlich die Bewilligung zum Abbau erhalten. Die Mühlen mahlen langsam.»
Es braucht eine Zwischenlösung
Um den regionalen Bedarf sicherstellen zu können, möchte deshalb die Firma als Zwischenlösung den Perimeter Schnidershus erweitern. Angrenzend in Richtung Südwesten liegt das Heimwesen Loos. Auf dessen Land war bereits im regionalen Richtplan von 2008 ein Kiesab-bau vorgesehen. Wegen der geringen Distanz zur Grundwasserfassung Hüseren wurde das Teilgebiet vom Kanton zurückgewiesen. Vor einigen Jahren wurde aber die Wasserfassung stillgelegt und letztes Jahr rückgebaut. Somit ist auch die Schutzzone aufgehoben und ein Kiesabbau kann wieder ins Auge gefasst werden. Dafür braucht es aber eine temporäre Änderung der Überbauungsordnung, welche von der Gemeindeversammlung genehmigt werden muss. Auf den Schutz des Grundwassers wird trotz Aufhebung der Schutzzone ohnehin geachtet. Peter Schwitter: «Der Abbau erfolgt bis höchstens zwei Meter oberhalb des maximalen Grundwasserspiegels. Dieser wird über mehrere Jahre mit sogenannten Piezometerrohren gemessen. Wichtig ist auch, dass die Wiederauffüllung gesetzeskonform mit sauberem Aushubmaterial erfolgt und das Land nach der Rekultivierung wieder der Landwirtschaft übergeben werden kann».
Aushubmaterial deponieren
Peter Schwitter schätzt, dass dieses verhältnismässig geringe Kiesvorkommen von zirka 33'000 Kubikmetern nach etwa anderthalb Jahren abgebaut sein wird. «Allein durch den Kiesabbau würde sich diese kleine Anlage nicht wirtschaftlich betreiben lassen. Es besteht in der Region aber ein grosser Bedarf an Standorten zum Deponieren von Aushub. Weil wir in Absprache mit dem Grundeigentümer das Gelände bewirtschaftungsfreundlicher gestalten wollen, können wir hier eine grosse Menge Material deponieren. Ich denke, dass das Grundstück in fünf bis sechs Jahren wieder landwirtschaftliche Nutzflä-che sein wird.» Der Kiesabbau bringt auch eine Wertschöpfung in diese Randregion. Sowohl die Gemeinde Trub wie auch die Grundeigentümer werden entsprechend entschädigt. Der Gemeinderat hat eine Sprechstunde für Bürgerinnen und Bürger angeboten, an der offene Fragen hätten besprochen werden können. Weil keine Anmeldungen dafür eingegangen sind, wurde sie abgesagt. Es scheint, dass in der Bevölkerung dem ortsansässigen Gewerbe immer noch Vertrauen entgegengebracht wird.