Gäumann zeigts zum Abschluss nochmal allen

Gäumann zeigts zum Abschluss nochmal allen
Zwei Schwinger wurden vom Heimpublikum gefeiert: Fabian Stucki (links) für den Festsieg, Stefan Gäumann für sein starkes letztes Fest. / Bild: Barbara Loosli (blo)
Schwingen: Beim letzten Fest seiner Karriere hat Stefan Gäumann den Schlussgang erreicht. Den Sieg beim Frühjahrsschwinget Zäziwil holte Fabian Stucki mit perfektem Notenblatt.

«Ziemlich genau so habe ich mir meinen Abschied erhofft», sagte Stefan Gäumann im Anschluss an sein Heimfest, den Frühjahrsschwinget Zäziwil. Dass der 28-jährige aus Häutligen so gut schwingen würde, damit hatten die wenigsten gerechnet - auch er selber nicht. Vier Siege und zwei Gestellte holte Gäumann, ehe er nach dem Ausschwingen den Schlussgang bestritt. Dort stand ihm sein Klubkollege Fabian Stucki gegenüber. Dieser hatte bis dahin alle fünf Gänge mit der Maximalnote gewonnen, darunter auch gegen Matthias Aeschbacher. Schon vor dem Schlussgang hatte er den Festsieg auf sicher. Stucki blieb makellos, nach knapp zwei Minuten bodigte er Gäumann mit Kurz und holte damit den Tagessieg mit 60.00 Punkten. Der Eidgenosse Gäumann nahm es mit Humor: «Man sagt ja immer, dass man den letzten Gang gewinnen sollte. Das habe ich jetzt halt nicht geschafft, aber gegen Fäbu stört es mich nicht, zu verlieren.» Im Schlussgang habe schlicht auch die Kraft gefehlt, erklärt Gäumann. «Ich habe bereits sechs Gänge absolviert, drei davon gingen praktisch über die volle Distanz.» Dafür sei das Trainingspensum nicht mehr hoch genug gewesen. Zur Vorbereitung auf sein letztes Fest habe er mit dem Klub das Trainingslager in Willisau sowie ein wöchentliches Training im Schwingkeller absolviert. Zu mehr habe aber die Motivation und folglich auch die Zeit gefehlt - genau das sei auch der Grund für den Rücktritt. So beendet Stefan Gäumann mit 28 Jahren seine Karriere. 20 Kränze konnte er gewinnen, darunter den Eidgenössischen in Pratteln sowie den Brünigkranz 2021. Für seine Zukunft im Schwingsport habe er noch keine Pläne. «Ich hoffe, dass ich die Zeit finde, um ab und zu im Training vorbeizuschauen», sagt Gäumann und fügt an: «Ich bin meiner Familie, meiner Freundin und den Klubkollegen enorm dankbar für die Schwing-Erlebnisse, die immer in Erinnerung bleiben werden.»

24.04.2025 :: Micha Strohl (msz)