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Schreinerinnen mit Geschick und Kreativität

Beim Betreten der Berufsschule in Langnau sticht mir der Geruch von Holzlack in die Nase. Im Werkraum für Schreinerinnen und Schreiner lackieren die beiden Lernenden Elin Krattinger und Flavia Ryf die Ein­zelteile eines Garderobenmöbels.
Das speziell gestaltete Möbelstück ist Krattingers Werkarbeit, das nebst vielen anderen vom 1. bis 7. Februar im Coop Center Langnau ausgestellt werden.

Das Sideboard von Flavia Ryf ist abgesehen von ein paar Details schon fertig und steht im hinteren Teil der Werkstatt. Den Auftrag, ein Möbelstück zu schreinern, erhielten auch alle ihre Klassenkolleginnen und -kollegen.


Rasche Klarheit bei der Berufswahl

Elin Krattinger (Lehrbetrieb Bigler Schreinerei, Mühlethurnen) und Flavia Ryf (Stalder Küchen, Oberdiessbach) entschieden sich rasch für den Schreinerberuf. «Ich war bereits als Kind gerne kreativ und arbeitete schon damals gerne mit meinen Händen. Ich schnupperte einige handwerkliche Berufe, doch schnell war für mich klar, dass ich den Schreinerberuf erlernen will», sagt Elin Krat­tinger. Auch für Flavia Ryf war von Anfang an klar, dass sie keinen Bürojob machen will. «Beim Schnuppern habe ich gemerkt, dass mir das Arbeiten mit Holz sehr zusagt. Zudem besuchte ich in der Schule auch immer gerne das Werken, begründet Flavia ihre Berufswahl. Die beiden 19-Jährigen sind sich einig: «Der Schreinerberuf ist cool und sehr abwechslungsreich.»


Planung als grösste Schwierigkeit

Die beiden wählten für ihre Arbeit ganz unterschiedliche Möbelstücke, die auch ganz verschiedene Schwie­rigkeiten mit sich brachten. Als grosse Herausforderung erwähnte Flavia Ryf vor allem die Planung ihres Sideboardes. «Im Lehrbetrieb wird ein Objekt im Planungsbüro gezeichnet und deshalb war diese Arbeit, die ich von Grund auf selber planen durfte, eine echte, aber schöne Herausforderung.» Als Schwierigkeit sichtet die junge Schreinerin die Verzapfung an den Seitenwänden und der Oberseite des Möbels. Im rund 150 Zentimeter breiten Sideboard hat Flavia Ryf in der Vorderseite effektvoll die Stockhornkette eingefräst. Inklusive CNC-Planung, Rüstung und Fertigstellung arbeitete die 19-Jährige rund zwei Wochen am für sie unverkäuflichen Ausstellungsstück. Flavia Ryf, welche sich privat als Unihockeyspielerin in der NLB engagiert, absolviert im Juni die Lehrabschlussprüfung. Das Sammeln von Berufserfahrung und eventuell eine Weiterbildung in Richtung Zeichnen sieht die Berner Oberländerin als nächste Berufsziele.

Auch Elin Krattinger sieht bei ihrem Garderobenmöbel einige Herausforderungen. «Die Schwierigkeit bestand darin, dass die Schwalbenschwanzstücke übereinstimmen und die Bohrungen am exakt richtigen Ort sein müssen», sagt die Belperin, die auch gerne backt, tanzt oder ihre beiden Hündinnen «Indinaa» und «Mala» in die Natur begleitet. 

Bis zum fertigen Möbelstück hat Elin Krattinger ebenfalls rund zwei Wochen Arbeitszeit investiert. Genaue Ziele hat sie nach ihrer Lehre. «Ich habe einen einjährigen Sprachaufenthalt in Kanada geplant und nach der Rückkehr möchte ich das Studium als Innenarchitektin beginnen.»

25.01.2024 :: Martin Burri (mbu)

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