Was guet syg für d Ehe u was nid

Wene Brut no isch Jungfrou gsy bir Hochzyt, het sie törfe dr Brutchranz trage. Wehe, aber, wenes de nid nüün Monet isch gange, bis ds erschte Ching isch uf d Wäut cho! Bis so um ds Jahr 1750 het ds junge Ehepaar am Chorgricht müesse e Straf zahle, wäge «allzufrühem Kindbett». Dr Friedli schrybt o, dass es no 1900 syg unüeblich gsy, dass d Brut nid us dr glyche Gmein syg gsy. De syg de für e Brütigam es Yzugsgäut z zahle gsy. Z Lützuflüeh syg das 1 Bärnbatze gsy, auso nid grad viu. 1900 het me am Aabe vor dr Hochzyt mit Schwarzpulver es Hochzytsschiesse düregfüehrt. Drmit heig me die böse Geischter vertriebe. D Dorfjugend heig zu dere Zyt z Lützuflüeh o d Strass vom Huus vor Brut gsperrt. Dr Brutvater heig de müsse es Lösegäut zahle, das sy hei chönne zur Chiuche fahre. Wenn är de das nid heig zaut, so heig d Dorfjugend e schuderhafte Lärm gmacht u heig das gyttige Hochzytspaar usgspöttlet.

Es heig de no e ganzi Zilete Sache gä, wo me heig müesse beachte:

  • Räge am Hochzytstag syg guet: das git viu Ching.
  • Wind u Sturm syg de aber schlächt für die Ehe.
  • D Brut darf ds erschte Wort, wonere ihre Ehemaa nach dr Hochzyt tüeg i ds Ohr chüschele, nie vergässe.
  • Das Hochzytsgwand u ds Chleid vom Brütigam müessi guet ufbewahrt im Schpycher blibe. Es darf nüt kaputtga.
  • D Hochzytsschueh vor Brut müessi dr Brütigamm ihre schäiche. Sie darf se de aber nie meh aalege, so lang die beide läbe!
  • D Brut müessi ds Nachthemmli für ihre Schatz eigehändig schnydere! U der Ehemaa darf nach der Hochzytsnacht das Hemmli o nie me aalege.
  • Ghürate het me geng amene Frytigabe. Am Samschtig druf het die auti Büüri am «Sühniswyb» (Schwiegertochter) dr Spycherschlüssu übergää. Dr Buur het im Schpycher nüt verlore gha. Dr Friedli schrybt no, dass es ganz schlächt syg aacho, weme am Samschtig o no heig gfyret. Das heig sech nid ghört.

03.04.2025 ::